Geisterspiele und gemischte GefühleTrotz Neustarts: Der Fußball muss sich verändern

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Geisterspiel

Am Wochenende rollt in der Bundesliga bei Geisterspielen wieder der Ball. (Symbolbild)

Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

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Carsten Fiedler, Chefredakteur des „Kölner Stadt-Anzeiger“

meine „Zahlen des Tages“ sind 51 und 32. Die erste gibt an, wie viele Kölner an diesem Mittwoch aktuell an Covid-19 erkrankt waren. Die Zahl ist zum Glück rückläufig, und ich hoffe, sie sinkt noch weiter. Von der zweiten Zahl wünsche ich mir ganz im Gegenteil, dass sie am Wochenende steigt, und zwar um drei Zähler. Es handelt sich um den Punktestand des 1. FC Köln in der laufenden Bundesliga-Saison. Wobei von „laufend“ seit Anfang März ja keine Rede mehr sein konnte ...

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Wissen Sie was? Ich freue mich, dass die Bundesliga wieder losgeht! Erstmals seit langer Zeit habe ich mich beim Rechnen ertappt, wie viele Punkte dem FC noch bis zum Klassenerhalt fehlen. Und selbst ein Kollege aus der Chefredaktion, der meine Leidenschaft sonst immer mitleidig belächelt, hat dieser Tage zugegeben, dass er am Samstagnachmittag viel lieber die Bundesliga-Konferenz hören möchte, als den Corona-Newsticker zu verfolgen.

Ja, aber Herr Fiedler, wie passt der Neustart der Liga zu den fortdauernden Einschränkungen des Kita- und Schulbetriebs? Welche Emotionen versprechen Sie sich denn von Geisterspielen in leeren Stadien? Und befürchten Sie nicht auch die nächsten Corona-Feuchtbiotope, wenn Fans sich verbotenerweise zum Public Viewing treffen?

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Alles richtig! Alles bedenkenswerte Einwände! Ich füge sogar noch einen hinzu: Das massive Drängen der Liga-Bosse auf die Fortsetzung der Saison zeigt die gefährliche Abhängigkeit der Vereine von den millionenschweren TV-Übertragungsrechten. Das Geschäft mit dem Fußball samt den astronomischen Spielergehältern und Ablösesummen ist eine Blase, die für den Corona-Befall mindestens so anfällig war wie die Lunge eines Kettenrauchers.

Deshalb gilt auch für die Vereine, die Deutsche Fußball-Liga und den DFB, dass der Weg in die Normalität keine bloße Rückkehr in die alten, ausgetretenen Pfade sein darf. Die Pflicht zur Veränderung ist auch im Fußball die Kehrseite des Neubeginns mit all seinen Holprigkeiten. Das darf nach dem Neustart der Liga nicht in Vergessenheit geraten.

Passen Sie gut auf sich auf! Achten Sie auf sich und auf Ihre Nächsten!

Ihr Carsten Fiedler

Chefredakteur des „Kölner Stadt-Anzeiger“ 

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