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Härtetest in StockholmDeutsche Handballer nach EM-Sieg gegen Portugal Fünfter

Lesezeit 2 Minuten
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Marian Michalczik (l.) in den letzten Minuten des Spiels der DHB-Auswahl gegen Portugal.

Stockholm – Deutschlands Handballer haben den ersten Härtetest für die Olympia-Qualifikation bestanden und die Europameisterschaft als Fünfter abgeschlossen. Die DHB-Auswahl gewann am Samstag vor rund 6000 Zuschauern in Stockholm das bedeutungslose Platzierungsspiel gegen Portugal mit 29:27 (14:13). Bester Werfer für das Team von Bundestrainer Christian Prokop, das am Sonntag zum vierten Mal nacheinander ohne die erhoffte Medaille von einem großen Turnier heimkehrt, war Rückraumspieler Julius Kühn mit sechs Toren. Er wurde auch zum „Man of the Match“ gewählt.

Nach dem Ausfall von Patrick Wiencek, der wegen einer Knieverletzung schon zum Abschluss der Hauptrunde gegen Tschechien ausgefallen war, musste die DHB-Auswahl kurzfristig auf zwei weitere Stammspieler verzichten. Der von einer Virusinfektion geschwächte Kapitän Uwe Gensheimer saß 60 Minuten lang nur auf der Bank, und auch Abwehrstratege Hendrik Pekeler konnte wegen seiner Achillessehnenprobleme nicht mitwirken.

DHB-Auswahl: Moral und Einsatz stimmten

Trotz der personellen Schwächung begann die deutsche Mannschaft engagiert. Torwart Andreas Wolff, der zuletzt zweimal nur draußen gesessen hatte, zeigte endlich eine ansprechende Leistung. Dazu überzeugte Kreisläufer Johannes Golla vom deutschen Meister SG Flensburg-Handewitt als Aushilfschef der Abwehr - und präsentierte sich im Angriff als treffsicher.

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Doch wie schon in den Spielen zuvor unterliefen der DHB-Auswahl zu viele Fehler. So konnte sich der WM-Vierte in der ersten Hälfte nie auf mehr als zwei Tore absetzen, geriet bis zur Pause aber auch nie in Rückstand. Zwar lief nicht alles rund, doch Moral und Einsatz stimmten. „Ihr spielt super mit Geduld“, lobte Prokop in einer Auszeit.

Johannes Bitter parierte für Deutschland

Auch nach dem Wechsel erwischte die deutsche Mannschaft den besseren Start und zog nach einem Wurf von Wolff ins leere Portugal-Tor zum 18:15 erstmals auf drei Tore davon. Die Portugiesen, die in der Vorrunde immerhin den WM-Dritten Frankreich ausgeschaltet und in der Hauptrunde Gastgeber Schweden düpiert hatten, ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken. Im Angriff brachten sie nun wie erwartet für ihren Torhüter konsequent einen siebten Feldspieler und stellten die DHB-Abwehr damit vor große Probleme. Mitte der zweiten Halbzeit geriet Deutschland beim 23:24 erstmals in Rückstand.

Vor allem Kühn sorgte in dieser Phase immer wieder für ein offensives Gegengewicht. Zudem parierte der nun zwischen die Pfosten gerückte Johannes Bitter einen Siebenmeter und weitere freie Würfe der Portugiesen. Das reichte für einen versöhnlichen Abschluss. (dpa)

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