Ärger über ChancenverwertungKölner Haie hadern mit vertaner Möglichkeit

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Dennis Endras ließ die Kölner Haie verzweifeln.

Köln – Das Kurzresümee der ersten Playoff-Halbfinal-Partie zwischen Mannheim und den Kölner Haien: Der Auftakt am Dienstag war etwas zäh, die Haie spielten diszipliniert und hatten ihre Chancen, die sie aber, wie so oft in dieser Saison, allesamt vergaben. Und da Ben Smith bereits nach 43 Sekunden glücklich für die Adler getroffen hatte, ging Spiel eins an die Gastgeber.

Wofür KEC-Torhüter Hannibal Weitzmann, der für den erkrankten Gustaf Wesslau einsprang, nichts konnte. Dem 23-Jährigen war beim Tor, einem abgefälschten Schuss, die Sicht versperrt. Insgesamt machte er wie seine Vorderleute ein gutes Spiel. „Von der Leistung her war das ein guter Start. Es wäre mehr möglich gewesen“, sagte Kölns Sportdirektor Mark Mahon. KEC-Trainer Dan Lacroix meinte: „Wir hatten ein gutes Spiel, mir hat es gefallen, wie die Jungs gekämpft haben. Wir spielen gegen das beste Team der Liga, das auf allen Positionen viel Tiefe im Kader hat.“

Die Mannheimer feierten ihrerseits ihren gut aufgelegten Torhüter Dennis Endras für seinen Shut-out. Seine größte Tat hatte Endras selbst gar nicht bemerkt. Als der 33-Jährige nach Spieleende gefragt wurde, wie es ihm geglückt sei, beim Unterzahlkonter und Schuss von Ryan Jones in der 57. Minute den Puck abzulenken, antwortete er:  „Ich dachte, der ging an den Pfosten.“ Das war auch so, allerdings hatte Endras die Scheibe leicht mit dem Schoner dorthin bugsiert, wie die TV-Bilder zeigten.

Haie in der Serie 0:1 hinten

Und so vereitelte Endras, ohne es zu wissen, die beste aller Kölner Möglichkeiten, sodass die Haie am Ende mit leeren Händen dastanden und in der Serie „Best of 7“ mit 0:1 zurückliegen. Und das, obwohl sie den favorisierten Mannheimern insofern Probleme bereitet hatten, dass die Adler vor 13600 Zuschauern in der ausverkaufen SAP-Arena  ihr Spiel nicht entfalten konnten und ungewohnt viele Fehler begingen. „Wir haben Dennis heute zu oft gebraucht“, gab Adler-Kapitän Marcel Goc zu. „Klar, dass wir uns steigern müssen, das ist kein Geheimnis“, befand Mannheims Trainer Pavel Gross, dem das Ergebnis gefiel, nicht aber der Auftritt seines Teams. Er sah während der Partie jedenfalls recht gestresst aus.

Dass Mannheim Startprobleme haben könnte, war jedoch vorher klar gewesen. Gross’ Spieler hatten für ihr Viertelfinale gegen Nürnberg nur fünf Spiele gebraucht und vor dem Halbfinal-Auftakt neun Tage pausiert. Der KEC kam dagegen mit dem Schwung aus der erst am Sonntag mit 3:2 gewonnen siebten Viertelfinal-Begegnung gegen Ingolstadt nach Mannheim. 

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KEC konnte Vorteil nicht nutzen

Es ist für die Kölner sehr ärgerlich, dass sie diesen Vorteil nicht zu nutzen wussten. Denn er dürfte sich in dieser Art nicht wiederholen. Man kann davon ausgehen, dass die Adler mit mehr Elan in Partie zwei am Freitag um 19.30 Uhr in der Lanxess-Arena gehen werden. Denn schon in den letzten zehn Minuten des Auftaktspiels kamen sie mit mehr Energie  und Schwung als in den 50 Minuten zuvor aufs Eis. „Schön, wieder mal Eishockey zu spielen“, stellte Torschütz Ben Smith fest. Haie-Torhüter Wesslau leidet nach Angaben des Klubs an einem grippalen Infekt. In der zweiten Halbfinal-Partie sei wieder mit ihm  zu rechnen.

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