Bleibt Pogge als Notlösung?Die komplizierte Torhüter-Suche der Kölner Haie

Lesezeit 3 Minuten
imago1002127354h

Justin Pogge konnte in der abgelaufenen Saison nicht überzeugen. 

Köln – Die größte Schwachstelle der Mannschaft der Kölner Haie war zuletzt die Torhüterposition. Der Kanadier Justin Pogge (34), als Nummer eins eingekauft, machte in der DEL-Saison 2020/21 in der Regel ungefähr drei schlechte Spiele und dann erst ein gutes. Ersatzmann Hannibal Weitzmann fand ebenfalls keine Konstanz. Kombiniert mit einer instabilen Defensive kassierten die Haie so in 38 Spielen 135 Tore – und verpassten die Playoffs.

Es ist somit klar, dass die Neu-Besetzung der ersten Torwartstelle der wichtigste Transfer ist, der dem KEC in diesem Sommer gelingen muss. Weitzmann hat den Verein inzwischen verlassen und in Iserlohn unterschrieben. Pogges Vertrag läuft zwar bis 2022. Die Haie wollen sich aber von ihm trennen, das war zumindest nach dem Saisonende im März von Seiten des Klubs zu hören.

Pogge als Notlösung?

Im Juni schauen sie sich auch weiterhin nach einen ausländischen Nummer-eins-Keeper um – und nach einem deutschen Back-up. Allerdings gestaltet sich die Suche sehr schwierig. Trainer Uwe Krupp hatte schon einige Kandidaten im Visier, zum Beispiel den Tschechen Patrik Bartosak (28), doch der erhielt ein lukratives Angebot aus der russischen KHL – und war damit für die Haie nicht mehr erschwinglich. Im Moment seien, wie zu hören ist, keine Kandidaten auf dem Markt, die besser seien als Pogge – und gleichzeitig bezahlbar.

Daraus folgt: Falls sich kein geeigneter Kandidat finden sollte, würden die Haie notgedrungen mit Pogge weitermachen, in der Hoffnung, dass er besser spielt als im Vorjahr. Alles ist offen, KEC-Geschäftsführer Philipp Walter drückt es so aus: „In dieser Phase legen wir das Fundament für die Saison. Wir planen weiter vorsichtig, spüren aber große Vorfreude bei Fans und Partnern, dass es bald wieder losgeht. Wir wollen die Saison nutzen, um den KEC zu stabilisieren.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Um den Keepern bessere Bedingungen zu bieten, haben sich die Kölner vom langjährigen schwedischen Torwartcoach Jonas Forsberg getrennt, der nur wochenweise nach Köln kam. Gesucht wird nun ein Mann, der im täglichen Training mit den Goalies arbeitet. Eine alte Eishockey-Weisheit besagt schließlich, ein Torhüter mache im Eishockey 75 Prozent aus. Es sei denn, er sei schlecht, dann seien es 100 Prozent.

Verpflichtet haben die Haie bereits die Stürmer Maxi Kammerer (24) und Andreas Thuresson (33/Schweden). Sicher ist, dass auch der Deutsch-Kanadier Mark Olver (33) aus Berlin zum KEC wechselt. Außerdem kommt der norwegische Defensivmann Jonas Holös (33). Neben den beiden Torhütern suchen die Kölner noch einen weiteren ausländischen Verteidiger.

Die Haie sollten 2021/22 nicht zu weit unten in der Tabelle landen, denn der wegen Corona zuletzt ausgesetzte Abstieg dürfte nun kommen. Die DEL wird voraussichtlich nicht aus 14, sondern 15 Vereinen bestehen, da Bietigheim als Aufsteiger wohl eine Lizenz erhalten wird. Damit wird auf jeden Fall der Letzte der Hauptrunde absteigen. Und sogar auch der Vorletzte, falls sich ein weiterer Aufsteiger aus der DEL2 finden sollte, der die DEL-Kriterien erfüllt.

KStA abonnieren