DEL verschiebt Start erneutKein Eishockey im November – Kritik von Moritz Müller

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KEC-Kapitän Moritz Müller

Köln – Die  Deutsche Eishockey-Liga (DEL) hat ihren Saisonstart wegen der Corona-Krise wieder verschoben – und zwar auf einen unbestimmten Zeitpunkt. Sie wird nicht wie vorher anberaumt am 13. November starten, sondern vielleicht im Dezember. „Erklärtes Ziel ist, unter bis dahin hoffentlich positiveren wirtschaftlichen Bedingungen, einen Saisonstart in der zweiten Hälfte des Dezembers zu realisieren“, teilte die Liga am Freitag nach einer Videokonferenz des Aufsichtsrats mit den Chefs der 14 Vereine mit. Bis spätestens Mitte November wollen die Klubs „weitere Entscheidungen zum Saisonablauf“ treffen. Ursprünglich sollte es einmal am 18. September losgehen.

Kritik von KEC-Kapitän Moritz Müller

 Moritz Müller, Kapitän des KEC und der Nationalmannschaft, postete seinen Unmut über diesen vagen Beschluss: „Dieser Virus ist nicht nur gesundheitlich ein Problem, er deckt auch Probleme auf, die es schon lange gibt. Wir sind eine der größten Hallensportarten Europas, aber eine der wenigen, die ihre Saison wieder nach hinten ins Ungewisse verschoben hat“, schrieb der 33-Jährige bei Facebook. „Wir erwarten Klartext, Konzepte und ein finales Datum für die Fans, für uns Spieler und die Zukunft des Eishockeys.“

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Bei der Konferenz am Freitag gab es dem Vernehmen nach zwei Vereine, die ab dem 13. November spielen wollten: Bremerhaven und München, alle anderen plädierten für Verschiebung. Einige Klubs, unter ihnen die Kölner Haie, hätten gern ein fixes Datum im Dezember für den Start festgelegt. Doch dafür gab es keine Mehrheit. „Wir kämpfen weiter und erwarten das auch von allen, denen Eishockey am Herzen liegt“, sagte KEC-Geschäftsführer Philipp Walter. „Wir lassen weiterhin nichts unversucht, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so zu beeinflussen und zu gestalten, dass ein verantwortungsvoller Spielbetrieb möglich ist.“

Die Liga ruft nach Hilfe

Da momentan nur 20 Prozent der Zuschauer-Kapazität der Hallen genutzt werden dürfte, funktioniert das Geschäftsmodell der Vereine nicht mehr, die ihre Etats zu etwa zwei Dritteln aus Spieltagseinnahmen bestreiten. Im September hatte die DEL mitgeteilt, sie brauche Hilfen in Höhe von 60 Millionen Euro, um unter den momentanen Bedingungen spielen zu können.

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