EishockeyChancenlose Kölner Haie gehen in der Hauptstadt unter

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Uwe Krupp

KEC-Trainer Uwe Krupp

Berlin – Die Kölner Haie haben am Freitag in Berlin einen traurigen Abend erlebt. Die junge Mannschaft von Trainer Uwe Krupp, die in den vorigen vier Spielen der DEL-Saison 2020/21 jeweils gepunktet hatte, kassierte bei den Eisbären eine 0:5 (0:2,0:2,0:1)-Niederlage. Es war ein schnelles Spiel mit vielen Offensivaktionen, die Haie schlugen sich gar nicht so schlecht wie es das Ergebnis andeutet, die Berliner war jedoch deutlich cooler und effektiver – vorne wie hinten.

Krupp hält die Eisbären, deren Coach er von 2014 bis 2018 war, für das stärkste Team der Nordgruppe. Dass er mit seiner Einschätzung richtig liegen könnte, war schnell zu erkennen. Nur 44 Sekunden waren gespielt, da ließ Kölns Goalie Justin Pogge, der in der Vorsaison noch in Berlin aktiv war, den Puck nach einem eher harmlosen Schuss von John Ramage abprallen, Mark Zengerle passte zu Matt White, der das leere Tor vor sich hatte und das 1:0 erzielte. Die Haie hatten gleich darauf ein Powerplay, in dem sie einige gefährliche Schüsse auf das Tor des sehr sicheren Mathias Niederberger abgaben, doch der konnte parieren.

Auf der anderen Seite funktionierte es von Beginn an besser: Frank Hördler passte geschickt auf Parker Tuomie, der durchstartete und Pogge das 2:0 einschenkte (7.). Berlin hatte die Partie etwa bis zur 15. Minute klar im Griff, dann drehten die Kölner Haie etwas auf und erspielten sich ein Reihe bester Tormöglichkeiten. Niederberger war jedoch in Bestform und wehrte alle Schüsse ab. Pech hatte Alexander Oblinger, als er kurz vor Ende des ersten Drittels den Pfosten traf.

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Das Mitteldrittel verlief ebenfalls frustrierend für die KEC-Profis. Im Schnitt fünf Tore hatten die Kölner in den ersten vier Saisonspielen erzielt. In Berlin waren sie im Abschluss unglücklich. Nachdem Freddie Tiffels in der 23. Minute eine Chance vergeben hatte, gewann Tuomie in der neutralen Zone die Scheibe, passte auf Kris Foucault. Und der überwand Pogge mit einem Handgelenkschuss – 3:0.

Der nächste Treffer der Gastgeber fiel bei Kölner Überzahl. Marcel Noebels spielte einen hübschen Pass auf Giovanni Fiore, der den mitgeeilten Frank Hördler perfekt anspielte – 4:0 (31.). „Wir haben auch unsere Chancen, wir müssen sie nur nutzen“, meinte der Kölner Verteidiger Maury Edwards in der zweiten Pause. Doch daraus nichts. Im letzten Drittel tauschte Krupp zwar den Torhüter, Hannibal Weitzmann kam für Pogge, der sich die Rückkehr zu seinem früheren Klubs sicher anders vorgestellt hatte. Doch es brachte nichts, denn der erste Berliner Schuss auf Weitzmann war das 5:0, wieder erzielt von Foucault, der vom Bullykreis aus abzog. Danach nahmen sich beide Teams etwas zurück. In der Schlussphase überstanden die Haie zwei Minuten in doppelter Unterzahl, ein kleines Erfolgserlebnis. Am Ergebnis und der Niederlage änderte es natürlich nichts mehr.

„Wir haben die Kleinigkeiten nicht richtig gemacht und die wichtigen Zweikämpfe verloren, dann passiert so etwas. Wir waren immer einen Schritt zu spät“, sagte Haie-Stürmer Alexander Oblinger.

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