EishockeyKölner Haie verlieren erstes Halbfinale in Mannheim knapp

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Der entscheidende Moment: Kölns Torwart Hannibal Weitzmann kann den Torschuss von Mannheims Benjamin Smith (nicht im Bild) zum 1:0 nicht abwehren. 

Mannheim – Haie-Trainer Dan Lacroix gab vor dem Auftakt des Playoff-Halbfinals bei den Adlern  Mannheim das Motto für sein Team vor: „Wir treten gegen die beste Mannschaft der Liga an, jeder Spieler muss mitziehen“, sagte der Kanadier. Das taten die Kölner Profis vor 13 600 Besuchern in der Mannheimer SAP-Arena zwar, sie machten sogar ein sehr gutes Auswärtsspiel, kassierten aber eine höchst unglückliche 0:1 (0:1, 0:0, 0:0)-Niederlage gegen den Spitzenreiter der DEL-Hauptrunde.

Weizmann spielte für den kranken Wesslau

„Wir haben gut gespielt und sind selbstbewusst an die Sache heran gegangen“, sagte KEC-Torhüter Hannibal Weitzmann, der kurzfristig für den erkrankten Gustaf Wesslau hatte einspringen müssen. Er  machte seine Sache gut. Da jedoch die Haie-Stürmer beste Chancen vergaben, auch, weil Mannheims Goalie Dennis Endras einen perfekten Abend hatte, gingen die KEC-Profis als Verlierer vom Eis.

Wesslau war zwar mit nach Mannheim gereist, er musste aber passen „Wir haben Gustaf wieder nach Hause geschickt, es ist aber nichts Schlimmes“, sagte KEC-Sportdirektor Mark Mahon. Den Kölnern fehlten außerdem die Stürmer Alexander Oblinger, Sebastian Uvira und Steve Pinizzotto sowie die Verteidiger Corey Potter und Alexander Sulzer. Dagegen mussten die Adler  nur auf  Marcus Kink verzichten.

Die dezimierten Kölner  wurden kalt erwischt. Gerade 43 Sekunden waren gespielt, da musste Weitzmann schon hinter sich greifen. Nach einem schönen  Spielzug brachte  Adler-Angreifer Ben Smith, der einen Schuss von Verteidiger Dennis Reul abfälschte, die Scheibe  im KEC-Tor unter. Weitzmann konnte nichts machen, ihm war die Sicht versperrt. Dennoch behielten die Haie einen kühlen Kopf, hielten dagegen und ließen nicht mehr viel zu. Sie spielten aggressiv, hart am Mann und defensiv sehr aufmerksam. Und da auch Mannheim gut verteidigte, neutralisierten sich die Gegner zunächst.  Das erste Drittel war vor allem eine Phase des gegenseitigen Abtastens, Playoff-Emotionen kamen nur  langsam auf.

Im zweiten Drittel gelang es den Haien, offensive Akzente zu setzen – und die Adler dann  sogar massiv unter Druck zu setzen. Mannheims Trainer Pavel Gross gestikulierte wild an der Bande, denn was er sah, gefiel ihm nicht. Die Haie kamen zu einigen Chancen,  kurz vor der Pause scheiterte  Jason Akeson  mit der besten Möglichkeit an Adler-Goalie Dennis Endras. Weitzmann fing auf der anderen Seiten ebenfalls sicher, sobald  die Adler-Stürmer einmal durchkamen. „Es ist eine enge Kiste, es könnte auch gut 1:1 stehen, wir müssen schauen, dass wir den Puck weiter aufs Tor bekommen“, sagte KEC-Stürmer Felix Schütz in der Pause.

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Hitziges Duell zwischen dem Mannheimer Lehtivuori und dem Kölner Ticar (in weiß)

Colby Genoway hatte sofort in der 41. Minute eine Chance, aber auch er traf nicht.   Wie in der erfolgreichen Viertelfinal-Serie gegen Ingolstadt ließen sich die Haie-Profis nicht entmutigen und zogen ihre Angriffe  mit ungebrochenem Elan auf. Am Ende wurden dann aber die Mannheimer aggressiver  und offensiver, sodass Weitzmann weitere Gelegenheiten bekam, sich auszuzeichnen. Was er auch tat.

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Je länger das Spiel lief, desto hitziger wurde es, die Playoff-Emotionen waren nun erwacht. Die Haie überstanden ein Mannheimer Powerplay mit gefährlichen Schüssen von Markus Eisenschmid (55.). Endras rettete den Adlern den Sieg, als er bei einem Unterzahlkonter im letzten Moment mit dem Schoner gegen Ryan Jones klärte (57.), der zusammen mit Fabio Pfohl losgestürmt war. Am Ende  tauschte der KEC den Goalie gegen einen Feldspieler – ebenfalls ohne Erfolg. Am Freitag (19.30 Uhr) geht es Köln weiter.

Kölner Haie: Weitzmann – Mo. Müller, Ellis – Després, D. Tiffels – Zerressen, Madaisky – Ugebekile – F. Tiffels, Genoway, Akeson – Hanowski, Ticar, Schütz – Jones, Pfohl, Zalewski – Köhler, Hospelt, Dumont.  – Zuschauer: 13600. – Schiedsrichter: Piechaczek, Iwert. – Strafminuten: Mannheim 6/Köln 8. – Tor: 1:0 Smith (0:43).

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