Abo

Finanzen, Fans, neue SpielerDie Kölner Haie stehen vor ungewissen Wochen

Lesezeit 3 Minuten
bucco_20200306_308

KEC-Trainer Uwe Krupp

  • Die Kölner Haie spüren den Rückhalt der Fans: Bereis mehr als 5000 Dauerkarten wurden für die kommende Saison verkauft.
  • Dabei steht der KEC vor ungewissen Wochen. Niemand weiß, wann die DEL-Saison weiter geht und wie viele Fans dann in die Halle dürfen.
  • Aus diesem Grund wurde der DEL-Saisonstart verschoben und so steht es um den Kader der Kölner Haie.

Köln – Immerhin ist auf die Eishockey-Fans Verlass. Sie halten den Kölner Haien in der schweren Zeit der Coronavirus-Krise die Treue. Der Klub hat nach Auskunft seines Geschäftsführers Philipp Walter bereits mehr als 5000 Dauerkarten für die kommende DEL-Saison verkauft, genauso viele wie im Vorjahr. Für Walter ist es „ein Zeichen der Hoffnung“, auch die Sponsoren hielten dem Verein die Treue, sagt er. Nach wie vor muss Walter jedoch in seiner täglichen Arbeit mit vielen Fragezeichen jonglieren.

Denn zwei Fragen sind immer noch nicht beantwortet: Wann startet die Spielzeit 2020/21 der Deutschen Eishockey-Liga DEL? Und: Startet sie überhaupt? Der ursprünglich anberaumte Termin 18. September wurde vor zwei Wochen verworfen. Es solle stattdessen Anfang November losgehen, teilte die Liga mit. Doch daraus wird nun wohl der 14. November, wie die „Bild“ berichtet. Vom 5. bis 8. November findet in Krefeld das Nationalmannschafts-Turnier Deutschland Cup statt, was schon lange bekannt war.

DEL: Vereine sollen länger in Kurzarbeit bleiben können

Es dürfte der Liga darum gehen, Geld zu sparen. Denn sollte es Anfang November losgehen, müsste die Liga nach einer Spielwoche bereits wieder pausieren. Bei einem Start nach dem Deutschland Cup verschiebt sich alles um zwei Wochen nach hinten, so dass die mehrheitlich klammen DEL-Vereine länger in Kurzarbeit bleiben könnten. Sobald der Saisonstart terminiert ist und die offizielle Vorbereitung mit einem Trainingslager beginnt, also ungefähr Anfang Oktober, muss die Kurzarbeit enden. Die Zweite Liga, die DEL 2, will dagegen schon Anfang Oktober spielen, nur drei Wochen später als ursprünglich geplant. Vielleicht ein kleiner Testlauf für die DEL.

Alles zum Thema Deutsche Eishockey Liga

Es fehlt bei allen Planungen jedoch noch das Entscheidende: Die Zusage aus der Politik, Hallen-Veranstaltungen mit Zuschauern wieder zu erlauben. Dabei geht es um nicht weniger als um die Existenz der Eishockey-Vereine, die ohne Ticketerlöse nicht überleben können.

DEL-Heimspiele: Das könnte auf Zuschauer zukommen

„Auf Strecke sind Spiele ohne Zuschauer oder mit dauerhaften Einschränkungen der Besucherzahlen wirtschaftlich nicht zu stemmen“, sagt Walter. DEB und DEL haben in der vergangenen Woche deshalb Richtlinien vorgestellt, die einen Saisonstart mit vollen Tribünen ermöglichen sollen. Die Vereine sind nun damit beschäftigt, das Konzept mit Leben zu erfüllen, um es schließlich den Gesundheitsämtern ihrer Städte vorzustellen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Haie seien zusammen mit ihrer Spielstätte, der Lanxess-Arena, auf einem guten Weg, sagt Walter, schon bald wolle man es dem Amt vorlegen. Arena-Chef Stefan Löcher weist darauf hin, dass bereits das Konzept „Arena Now“ für Konzerte mit knapp 2400 Zuschauern erfolgreich umgesetzt werde. Es soll nun erweitert werden für Eishockey-Spiele mit mehreren Tausend Besuchern. „Zusammen mit den Haien sind wir stark“, sagt Löcher.

Personalisierte Tickets und Identitätsverifizierung am Eingang sind ein Element, genauso wie feste Platzzuweisungen und das obligatorische Tragen von Atemschutz-Masken. Ein Saisonstart Mitte November wäre für die Lanxess-Arena kein Problem, denn durch die Konzertabsagen sind viele Termine frei.

Uwe Krupp sucht nach neuen Spielern

Trainer Uwe Krupp ist derweil unter anderem damit beschäftigt, Kontakt zu Profis zu halten, die den KEC im nächsten Eishockeyjahr verstärken könnten. Es fehlen noch ein Torwart, mindestens zwei Stürmer und eventuell ein Verteidiger. Solange jedoch nicht feststeht, wie und wann es weitergeht, ist es unwahrscheinlich, dass der KEC Transfers abschließt. „Wir brauchen Planungssicherheit“, sagt Walter.

Angreifer Felix Schütz, ein alter Bekannter, hat sich in diesen Tagen der freiwilligen Kölner Trainingsgruppe aus deutschen KEC-Spielern im Deutzer Haie-Zentrum angeschlossen. Wird er nach 2012 und 2017 zum dritten Mal in Köln unterschreiben? „Felix trainiert bei uns, und wir kennen ihn gut“, sagt Krupp. „Er hat noch keinen Verein für die kommende Saison, aber bislang gibt es keine Vertragsgespräche.“ Spieler, die als mögliche Zugänge kolportiert werden, sind Goalie Justin Pogge und Stürmer Louis-Marc Aubry, beide spielten zuletzt für Krupps ehemaligen Verein Eisbären Berlin.

KStA abonnieren