Haie starten am DonnerstagSo läuft die DEL-Saison im Corona-Lockdown

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Frederik Tiffels (vorne) von den Kölner Haien

Köln – Das Wichtigste zuerst: Trotz des neuen Corona-Lockdowns wird die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) in dieser Woche in die Saison 2020/21 starten, denn Profisport mit Hygiene-Konzept ist von den Einschränkungen nicht betroffen. „Uns liegen keine anderen Informationen vor“, sagt DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. Dem Eröffnungsspiel zwischen den Kölner Haien und der Düsseldorfer EG, das am Donnerstag (19.30 Uhr, live bei Magenta Sport, das wie gewohnt alle Partien zeigt) in der leeren Lanxess-Arena stattfinden soll, steht also nichts im Wege.

Der Modus

Die Liga ist erstmals unterteilt in eine Nord- (Köln, Düsseldorf, Krefeld, Iserlohn, Bremerhaven, Berlin, Wolfsburg) und eine Südgruppe (München, Mannheim, Nürnberg, Straubing, Schwenningen, Augsburg, Ingolstadt). Dadurch sollen Reisekosten gespart werden. Innerhalb der Gruppen spielen die Klubs zunächst eine Doppelrunde. Danach folgt eine einfache Runde gegen die Vereine aus der anderen Division, sodass die Hauptrunde insgesamt 38 Spieltage hat – und nicht 52 wie sonst üblich. Terminiert sind bisher allerdings lediglich die Partien innerhalb der Divisionen. Denn die DEL will sich Raum lassen für eventuelle Nachholpartien, denn Begegnungen könnten corona-bedingt ausfallen. Am Ende soll es auf jeden Fall Playoffs geben – im Modus „Best of 3“, der, falls es der Zeitplan zulässt, auf „Best of 5“ erweitert werden könnte.

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Die finanzielle Lage

Da zunächst nur Geisterspiele erlaubt sind und die DEL-Vereine ihre Etats sonst zum größten Teil aus Ticket- und Spieltageinnahmen bestreiten, haben einige Klubs nur kleine Budgets. Die Kölner Haie, in der vergangenen Saison Liga-Primus mit einem Schnitt von 13.333 Besuchern, waren sogar auf Spenden ihrer Fans angewiesen, um überhaupt einen Etat zusammen zu bekommen. Ohne Publikum fehlen dem KEC 80 Prozent der Einnahmen, als großer Verein haben die Haie hohe Personalkosten und müssen zudem Miete für die Lanxess-Arena zahlen. Andere Klubs sind im Vergleich dazu finanziell auf Rosen gebettet. Allen voran der EHC Red Bull München, der noch nie von Zuschauererlösen lebte, sondern von Investitionen seines generösen Besitzers aus Österreich. Auch die Adler Mannheim, Eisbären Berlin, Fischtown Pinguins Bremerhaven und der EHC Ingolstadt konnten sich einige kostspielige Verpflichtungen erlauben. Die Haie müssen ihren Kader dagegen mit Junioren von den Junghaien auffüllen. Den U-20-Akteuren ist das natürlich sehr recht. Denn einerseits können sie so größere Karriereschritte machen. Und anderseits ist der Eishockey-Nachwuchsbetrieb momentan landesweit wegen der Corona-Verordnungen stillgelegt.

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Die Favoriten

Bei den Wettanbietern liegen – wenig überraschend – München und Mannheim mit einigem Abstand vorn, beide Teams haben nicht nur bestens besetzte Mannschaften, sondern auch viel Tiefe in den Kadern. Die größten Coups auf dem Transfermarkt landete der EHC Ingolstadt, der unter anderem den ehemaligen Haie-Verteidiger Morgan Ellis unter Vertrag nahm, der zuletzt in der russischen KHL aktiv war. Und den finnischen Stürmer Petrus Palmu. Ingolstadts Manager Larry Mitchel sagt, es sei der beste Kader, den er je hatte. Kölns Trainer Uwe Krupp sieht seine Haie dagegen als Außenseiter, der sich „so teuer wie möglich“ verkaufen wolle.

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