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Haie-Trainer im InterviewUwe Krupp: „Hier zittert niemand vor der DEG“

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Uwe Krupp Haie KEC

Uwe Krupp, Trainer der Kölner Haie, steht vor seinem Team. (Archivbild)

  • Der KEC-Trainer spricht im Interview über die Chancen seines Teams im rheinischen Derby.

Herr Krupp, das rheinische Derby am Sonntag in Düsseldorf ist das letzte Spiel der Kölner Haie vor der Olympiapause. Sind Sie optimistisch, dass eine Revanche für das 0:3 vom Sonntag gelingen kann – und der erste Sieg nach acht Niederlagen? Krupp: Wie in jedem Spiel brauchen wir eine Kombination aus Energie, Disziplin und Zweikampfstärke. In den drei bisherigen Begegnungen in dieser Saison (1:6, 2:1 n. P., 0:3, d. Red.) muss man anerkennen, dass Düsseldorf einfach abgeklärter und effizienter gespielt hat, und diese Cleverness zeigt sich in den Ergebnissen. In unserer Kabine zittert niemand vor der DEG, aber wir haben auch im letzten Spiel unseren Gameplan nicht mit der Konstanz und Hartnäckigkeit durchgezogen, die wir über 60 Minuten brauchen.

Es ist kein Wunschkonzert, und wenn etwas Unglückliches passiert oder der Gegner etwas Gutes macht, müssen wir mit Beharrlichkeit und Härte dagegenhalten – und vor allem von der Strafbank wegbleiben. Wenn wir das verinnerlichen, sehe ich trotz unserer angespannten Personalsituation gute Chancen, aus Düsseldorf Punkte mitzunehmen.

War es ein komisches Gefühl, dass Sie am vergangenen Sonntag wegen des positiven Coronatests Ihr Teamnicht an der Bande coachen durften?

Die Gefahr der vorgeschriebenen Teststrategie ist eine Art Selbstlähmung aufgrund der in unserer Mannschaft fast ausschließlich asymptomatischen Verläufen bei den Geimpften. Ich, doppelt geimpft und geboostert, wäre ohne die Testpflicht nicht auf die Idee gekommen, einen PCR Test zu machen, ohne dass ich irgendwelche Symptome habe. Der Fakt, dass ich, ohne krank zu sein, für möglicherweise zehn Tage weg von der Mannschaft in häuslicher Isolation verbringen muss, macht mich natürlich nicht glücklich. Ob ich am Sonntag wieder an der Bande stehen werde, weiß ich am Samstag.

Die NHL will künftig nur noch Spieler auf Corona testen, die Symptome zeigen. Wäre das auch für die DEL denkbar?

Wenn man glauben darf, was man hört über die Mutation des Virus mit milderen Verläufen, dann sollte man zumindest den Leuten einräumen, die sich an die Empfehlungen der Medizin halten, nur getestet zu werden, wenn sie symptomatisch sind.

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Welche Pläne gibt es für die Olympiapause, die bis zum 18. Februar geht?

Die Spieler bekommen zunächst ein paar Tage frei, angepasst an ihren jeweiligen Gesundheitszustand, und dann beginnt schon die Vorbereitung auf die Spiele nach der Olympiapause.

Wird es noch Verstärkungen für Ihre Mannschaft geben?

Im Moment haben wir wegen der Coronarestriktionen so gut wie keine Zuschauer, unter diesen Bedingungen sind Spielerverpflichtungen kompliziert. Ich gehe aber davon aus, dass wir ein paar Rückkehrer haben, die uns nach einer gewissen Eingewöhnungszeit unterstützen werden.

Wird der norwegische Verteidiger Jonas Holös die Haie in dieser Saison nach seiner schweren Knieverletzung noch verstärken?

Jonas wird nach in der Olympiapause nach Köln kommen und sein Knie bei uns testen. Danach werden wir mehr wissen.

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