Kanadischer VerteidigerMorgan Ellis ist der beste ausländische Einkauf des KEC

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Verteidiger Morgan Ellis (Nr. 5) und Colby Genoway (Nr. 59) feiern einen Treffer gegen Berlin. 

Köln – Nur zwei Kölner Profis befinden sich in den oberen Bereichen der DEL-Statistiken. Neben dem schwedischen Torhüter Gustaf Wesslau (34), der die viertbeste Fangquote bieten kann, ist es der Kanadier Morgan Ellis (26).  Mit sechs Toren und 18 Vorlagen lag er vor den Auswärtsspielen des KEC in Schwenningen (Freitag, 19.30 Uhr) und in Ingolstadt  (Sonntag, 16.30 Uhr) bei den Verteidigern an Position fünf. „Er ist  konstant und zeigt eine gute Präsenz“, sagt Sportdirektor Mark Mahon über Ellis, der im vergangenen Sommer aus Schweden nach Köln kam – und der beste der ausländischen KEC-Einkäufe ist.

Ellis  brauchte ein wenig Zeit zur Eingewöhnung,  bevor er sich zu einem Leistungsträger in der Mannschaft von Trainer Peter Draisaitl mauserte. Im Schnitt spielt er pro DEL-Partie mehr als 22 Minuten, sein  Markenzeichen ist ein gefährlicher Handgelenkschuss. „Die große Sache war es, mich an die größere europäische Eisfläche zu gewöhnen, als ich rüberkam. Du hast mehr Zeit und Raum, vor allem als Verteidiger. Ich kannte das jetzt schon aus Schweden “, sagt Ellis, der in der vergangenen Spielzeit für Skelleftea und Färjestad aktiv war. 

Freitag gegen Schwenningen

Warum ließ er sich auf das Abenteuer Europa ein? „Ich bin gekommen, um mein Spiel weiterzuentwickeln und eine andere Art von Eishockey kennenzulernen“, sagt er.  Außerdem gefällt  es Ellis, der aus einem Ort mit etwa 1000 Einwohnern  auf der Prince Edward Island stammt,  zu reisen. „Ich kann hier gutes Eishockey spielen und andere Teile der Welt kennenlernen.  Im Moment habe ich kein Interesse daran, nach Nordamerika zurückzukehren, ich kenne dort schon alles“, sagt er.

Ellis  wurde 2010 bei der NHL-Talente-Verteilung, dem Draft,  von den Montreal Canadiens gezogen und absolvierte 2016 drei NHL-Spiele für den Verein. Abgesehen davon fand seine Profi-Karriere vor allem in American Hockey League (AHL) statt, in der Liga unter der NHL.

„Köln sich am meisten um mich bemüht“

Viele Spieler machen sich für Fünf-Jahres-Pläne, so auch Ellis. Nachdem er sich  zwischen 2012, dem Jahr, in  dem seine Profi-Laufbahn begann, und 2017  nicht in der  NHL etabliert hatte, ging er die neuen Wege. Der Wechsel  nach Köln kam zustande, da er in dem  Jahr  in der schwedischen Liga, geplagt von Anpassungsproblemen, nicht richtig Fuß gefasst hatte. Erst am Ende in Färjestad, wo er 15 Spiele machte, wurde es besser.

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Das Angebot der Haie akzeptierte Ellis, da ihm die Arena und die Trainingsmöglichkeiten professionell erschienen. „Außerdem hat Köln sich am meisten um mich bemüht“, fügt er hinzu.  Er bereut die Entscheidung nicht, wie er sagt. Ihm und seiner Frau gefalle es sehr  gut, in Köln zu leben. Reicht es auch, um hier zu bleiben? Ellis’ Vertrag läuft nur bis zum Ende der Saison. Dazu sagt der Kanadier nur:  „Wir werden sehen.“

An den Haien sollte es nicht liegen. Mahon gibt zwar keinen offiziellen Kommentar zu der Personalie ab, aber natürlich weiß er, dass es nicht einfach ist, einen jüngeren ausländischen Verteidiger von Ellis’ Format in die kleine DEL zu locken. Zudem geht er davon aus, dass sich Ellis in einem zweiten Jahr in Köln noch steigern dürfte.

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