Kölner HaieKommt der böse Bube Steve Pinizzotto zum KEC?

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Steve Pinizzotto verlässt München nach dem Saisonende.

Köln – In den Playoffs, in denen es am Donnerstag ohne die Kölner Haie weiter ging, gab es den ersten riesigen Aufreger. München gewann Halbfinal-Spiel eins gegen Mannheim mit 4:2, der  Sieg wurde jedoch durch ein hässliches Foul überschattet.

Ohne auf die Scheibe zu schauen, stürmte  Münchens böser Bube Steve Pinizzotto auf den Mannheimer Olympia-Helden Matthias Plachta zu. Er fuhr den Ellenbogen aus und rammte ihn gegen den Kopf des Gegenspielers.  Plachta blieb benommen auf dem Eis liegen, der Münchner   bekam nicht einmal zwei Minuten.

Vertrag endet nach drei Jahren

„Pinizzotto hat bewusst versucht, einen unserer Topscorer zu verletzen und aus dem Spiel zu nehmen. Das lassen wir nicht auf uns sitzen“, sagte Adler-Gesellschafter Daniel Hopp. Die Liga sperrte den Übeltäter am Freitag für fünf Spiele – eine harte, aber verdiente Strafe. Wie schwer Plachta sich verletzt hat, verriet Hopp nicht. Bekannt wurde nur, dass er sich nicht im Krankenhaus befand.

Bei den Kölner Haien dürfte man die unfaire Aktion des fast 34 Jahre alten Deutsch-Kanadiers genau zur Kenntnis genommen haben. Dem Vernehmen nach ist der KEC ernsthaft daran interessiert, den Außenstürmer für die nächste Saison  zu verpflichten. Es soll schon seit längerer Zeit Verhandlungen geben. Die Haie bestätigen es zwar nicht, ein klares Dementi gibt es aber auch nicht.

 Dass Pinizzotto auf den Markt kommen würde, war länger klar. Sein Vertrag in München läuft nach drei Jahren aus. Im Januar soll der Verein ihm mitgeteilt haben, dass man nicht mehr mit ihm plane. Und die Kölner brauchen viele neue Stürmer.

Schneller und härter

Nach dem Playoff-K.o. gegen Nürnberg trennten sich die Haie von sieben Angreifern, darunter der langjährige KEC-Profi Philip Gogulla. Sie planen ein neues Team, das schneller und härter spielen soll. Zur Tempo-Verbesserung könnte Pinizzotto eher nicht beitragen, wohl aber zur Härte. Der 1,85 Meter große und fast 100 Kilo schwere Profi gilt als der beste Faustkämpfer der Liga.  Sogar Kölns Moritz Müller holte sich ein blaues Auge, als er Pinizzotto im vergangenen November zum Fight forderte. 

Pinizzotto hat zudem spielerische Fähigkeiten. Überhaupt sei er ein hervorragender Eishockey-Spieler, der allerdings ein zweites, unschönes Gesicht habe, kommentierte am Donnerstag Experte Basti Schwele treffend in der TV-Übertragung bei Sport1.

KEC-Sportdirektor Mark Mahon begibt sich in der kommenden Woche auf eine Scouting-Reise nach Nordamerika. Schließlich brauchen die Haie nicht nur neues Sturm-Personal, sondern nach dem Abschied von Christian Ehrhoff, Shawn Lalonde und Frederik Eriksson auch Verteidiger mit offensiven Qualitäten. Zumal man nicht weiß, wie schnell sich Alexander Sulzer nach seiner Adduktoren-Operation erholen wird.

Zweite Rückkehr von „Malla“

Nur ein Transfer ist bislang sicher: Aus Wolfsburg kommt Mittelstürmer Fabio Pfohl, der  schon 2014/15  Köln spielte. Eine zweite Rückkehr wird zudem wahrscheinlicher. Auch Marcel Müller (29), genannt „Malla“, dürfte  wieder für die Haie aufs Eis gehen. 

Müller spielte schon zweimal in Köln, zunächst von 2007 bis 2010, dann von 2013 bis Oktober 2014. Die Haie trennten sich damals aus disziplinarischen Gründen von Müller.  Zuletzt spielte der gebürtige Berliner bei den Krefeld Pinguinen, wo er   mit 52 Punkten in 43 Spielen zweitbester Scorer der DEL-Hauptrunde war.  Um Geld zu sparen, verliehen ihn die Pinguine im Januar  an den schwedischen Zweitligisten Leksland.

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