Kölner HaieTrainingsauftakt zwei Wochen vor dem Start

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Mit dem Trainer auf dem Eis: Uwe Krupp mit den Haien

Mit dem Trainer auf dem Eis: Uwe Krupp mit den Haien

Köln – Die Kölner Haie sind am Dienstag ins Trainingslager für die DEL-Spielzeit 2020/21 gestartet, in der aufgrund der Corona-Krise vieles anders sein wird als in anderen Jahren. In nur zweieinhalb Wochen muss Trainer Uwe Krupp seine Spieler in der Kölnarena 2 in Wettkampfform bringen, am 17. Dezember tritt der KEC bereits im Saison-Eröffnungsspiel gegen die Düsseldorfer EG an – erstmals in der Geschichte wird es ein Derby ohne Publikum in der Lanxess-Arena geben. „Jeder freut sich, an dem Punkt zu sein, dass wir wieder spielen dürfen und ein Ziel haben“, sagt Krupp. „Wir wissen aber auch, dass sehr viel Arbeit auf uns zu kommt.“ Kapitän Moritz Müller meint: „Wieder mit den Jungs zu trainieren, fühlt sich in einer nicht so normalen Zeit nach Normalität an. Man freut sich auf Trainingseinheiten in der Vorbereitung, die nicht ganz so angenehm sind.“ Ihr letztes DEL-Spiel hatten die Haie am 8. März, seitdem waren die Kölner Spieler nicht mehr alle zusammen auf dem Eis.

Ein kanadischer Profi, Kevin Gagné, fehlte beim Trainingsauftakt, der Verteidiger wird am Mittwoch in Köln erwartet. Er hatte Probleme mit den Corona-Einreiseformalitäten, die aber laut Klub inzwischen gelöst sind. Drei der jungen Kölner Spieler, Simon Gnyp, Maximilian Glötzl und Julian Chrobot, trainieren in Füssen mit der deutschen U 20-Nationalmannschaft für die am 25. Dezember startende WM in Edmonton, sonst sind alle Haie-Profis an Bord.

Tiefe hat der KEC-Kader nicht, dafür fehlte das Geld. Die vierte Sturmreihe der Vorsaison (Alexander Oblinger, Lucas Dumont, Zach Sill) muss zur dritten Reihe der neuen Kölner Mannschaft werden. In der vierten Formation werden sich DEL- Junioren aus dem eigenen Nachwuchs wie U-20-Nationalspieler Chrobot (19), Robin van Calster (17) oder Marvin Ratmann (18) bewähren dürfen. Oder der neu verpflichtete Tscheche Marcel Barinka (19), der zwar zum U-20-Team seines Landes gehört, aber nicht zu WM fährt.

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In der Verteidigung, die mit sechs routinierten Spielern besetzt ist (Moritz Müller, Pascal Zerressen, Dominik Tiffels, Collin Ugbekile, Gagné, Maury Edwards), werden Gnyp (19) und Glötzl (18) einspringen müssen; vor allem dann, wenn es zu Ausfällen kommt. Und da pro Woche drei oder viermal gespielt wird, dürften Verletzungen schwer zu vermeiden sein.

In dieser wenig verheißungsvollen Lage will Krupp lieber kein konkretes Saisonziel ausgeben. „Wir müssen die erste Runde abwarten, dann haben wir eine bessere Vorstellung, wo wir uns einordnen können“, sagt er. Moritz Müller wagt sich ein wenig weiter vor: „Wir möchten natürlich sportlich bestmöglich abschneiden“, erklärt er. „Wir sind alle Sportler und Wettkämpfer und wollen gewinnen.“ Und: „Ich wünsche mir, dass wir die Saison mit allen Mannschaften zu Ende spielen ohne große Krankheitsfälle oder Verläufe.“

Wiedereinführung des Abstiegs verschoben

Ein sportlicher Totalabsturz ist ausgeschlossen, da die Liga die Wiedereinführung des Abstiegs auf die nächste Spielzeit verschoben hat.

Alle DEL-Begegnungen der Saison 2020/21 werden wie gewohnt live von Magenta-TV übertragen, und da der Internet-Sender jeden Tag Eishockey zeigen will, sind die Spieltage über die ganze Woche verteilt und die Startzeiten ungewöhnlich. Der KEC spielt beispielsweise häufig um 20.30 Uhr. Falls sich die Corona-Verordnungen ändern und doch wieder Zuschauer erlaubt werden sollten, würden die Haie ihre Abend-Partien wohl wieder auf wie sonst üblich auf eine Startzeit von 19.30 Uhr verlegen. Hygiene-Konzepte für Eishockey-Spiele mit Zuschauern haben die Haie bereits mit der Arena erarbeitet, Partien mit 7000 Zuschauer könnten laut Arena-Chef Stefan Löcher sofort umgesetzt werden, das Konzept könnte bis auf 13 000 Besucher erweitert werden.

Rheinische Derbys gegen Düsseldorf finden in Köln normalerweise vor 18 000 Zuschauern statt. „Sie machen die Derbys mit aus“, meint Müller. „Aber auch in Corona-Zeiten werden sehr viele Menschen dieses Spiel verfolgen, da bin ich mir sicher.“

Die DEG trainiert bereits seit einigen Wochen und nimmt wie sieben weitere der 14 DEL-Teams (Krefeld, München, Mannheim, Berlin, Schwenningen, Bremerhaven, Wolfsburg) zurzeit am Vorbereitungsturnier Magenta Cup teil – was sicher kein Nachteil für diese Mannschaften ist.

Die Haie haben lediglich zwei Testspiele vor dem Start: Am Samstag um 16 Uhr spielen sie in der Kölnarena 2 gegen Iserlohn, am Freitag der kommenden Woche treten sie abends in Iserlohn an – jeweils ohne Zuschauer.

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