Kölner HaieVier Topspieler aus Übersee gesucht

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Thomas ist weg, Ehrhoff hat aufgehört – die Haie und Coach Draisaitl brauchen neues Personal.

Köln – Gut dreieinhalb Wochen sind vergangen, seit die Kölner Haie im Playoff-Viertelfinale der DEL an Nürnberg gescheitert sind. Nach dieser Enttäuschung kündigte der Klub an, es werde einen Schnitt geben – und trennte sich von elf Spielern.  Hier ein Überblick darüber, was sich seitdem bei den Kölner Haien getan hat.

Wie soll die neue Haie-Mannschaft aussehen?

Vom Team existiert bislang  nur eine grobe Skizze. Mark Mahon, Sportdirektor des KEC, kündigte lediglich an, das neue Team  solle  „schneller und härter“ sein als das vorige. Zunächst sagte er auch,  es solle jünger werden, doch davon nahm der Deutsch-Kanadier schnell wieder Abstand. 

Drei neue Profis hat der Klub bisher verpflichtet: die Stürmer Marcel Müller (29, aus Krefeld), Fabio Pfohl (22, aus Wolfsburg) und Alexander Oblinger (29, aus Straubing). Mit diesen Einkäufen sei er sehr zufrieden, sagt Trainer Peter Draisaitl. Vor allem Marcel Müller sei  ein wichtiger Baustein des neuen Haie-Teams.  Müller selbst hatte  bereits im Interview mit dieser Zeitung angekündigt, er sei bereit, Führungsaufgaben beim KEC zu übernehmen.

Wie viele Schlüsselpositionen müssen besetzt werden?

Mindestens vier. Mahon wird am Wochenende von einer zweiwöchigen Reise durch Nordamerika zurückkehren. Er sucht zum einen Ersatz für die Offensivverteidiger Christian Ehrhoff, Frederik  Eriksson und Shawn Lalonde, wobei er sich  mit Draisaitl darauf geeinigt zu haben scheint, dass  hier zwei neue Profis genügen. Dem Kader gehören bisher nur defensive Verteidiger an: Moritz Müller, Alexander Sulzer, Corey Potter, Pascal Zerressen und Dominik Tiffels.  Zum anderen benötigen die Haie zwei Mittelstürmer. Mit Kai Hospelt und Pfohl stehen  nur zwei Center  im Team –  plus Förderlizenzspieler Mick Köhler. 

Wie ist der Stand der Dinge?

Der Coach geht davon aus, dass die vier wichtigen Plätze  im  Team mit Ausländern besetzt werden. „Es gibt durchaus Namen, mit denen wir uns beschäftigen“, sagt Draisaitl. „Aber es ist nichts spruchreif.“  Einheimische Spieler scheinen die Kölner  für die offenen Stellen nicht zu bekommen. Es ist zwar bekannt, dass der KEC neben Marcel Müller gern auch den deutschen Center Daniel Pietta aus Krefeld holen würde. Doch der Transfer scheint nicht möglich zu sein, da Pietta  langfristig an die Pinguine gebunden ist.

Mahon, der die Haie seit Anfang 2016 managt, wird also  zeigen müssen, dass er Spieler für die DEL entdecken kann. Seine bisherigen Einkäufe außerhalb der Liga waren unglücklich. Die kanadischen Mittelstürmer Alexander Bolduc und Bill Thomas blieben zuletzt weit hinter den Erwartungen und mussten gehen.

Laut Draisaitl soll eventuell ein weiterer Defensivmann verpflichtet werden. Und das dürfte damit zusammenhängen, dass Sulzer wegen eines Adduktorenabrisses operiert wurde und man nicht weiß, wie schnell er fit wird. Auf jeden Fall wird noch ein Außenstürmer gesucht. Ob sich die Haie entschließen, mit Jean-François Boucher und Justin Shugg zu verlängern, ist nicht entschieden.

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Was ist mit Frederik Tiffels?

Draisaitl bestreitet nicht, dass die Haie Interesse haben, den Flügelstürmer zu verpflichten, der im vergangenen Jahr bei der Heim-WM in Köln für Furore sorgte. „Generell wäre er ein sehr interessanter Name für uns“, sagt der Haie-Coach – mit der Betonung auf „wäre“.  Tiffels, 1995 in Köln geboren, besitzt einen  Einsteiger-Vertrag bei den Pittsburgh Penguins in der NHL, der noch ein Jahr läuft. Zuletzt kam er nur im Farmteam in der unterklassigen ECHL zum Einsatz. Pittsburgh gab Tiffels für die WM im Mai frei, er bereitet sich zurzeit mit Nationalmannschaft auf das Turnier vor. Im Herbst will er in die USA zurückkehren – so der momentane Stand der Dinge. Draisaitl hat jedenfalls einen guten Draht zu Tiffels, denn er ist ein Freund seinen Sohnes Leon. Zusammen fingen die beiden einst bei den Jung-Haien mit dem Eishockey an.

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