Nur kleine Rückschläge trüben das FestHaie-Goalie Hannibal Weitzmann hat große Ziele

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Hannibal Weitzmann

  • Kurz vor Weihnachten ist die Stimmung bei Haie-Keeper Hannibal Weitzmann etwas gedämpft.
  • Insgesamt läuft die DEL-Saison bislang aber erfreulich für den jungen Torwart. Von der eigenen Spielzeit ist er selbst ein wenig überrascht.
  • Der 24-Jährige hat noch großes vor – allerdings „Schritt für Schritt“, wie er betont.

Köln – Die DEL-Saison ist zwar bisher erfreulich verlaufen für den jungen Haie-Torhüter Hannibal Weitzmann, der aus dem Kölner Nachwuchs stammt. Am Tag vor Heiligabend wirkte der 24-Jährige aber ein wenig bedrückt; das 1:5 im DEL-Spiel gegen Bremerhaven, erlitten am Sonntag vor 16.383 Zuschauern in der Lanxess-Arena, steckte Weitzmann noch in den Knochen. Dass die Abwehrleistung des KEC ziemlich schwach war und er im Tor phasenweise auf verlorenem Posten stand, wollte er nicht als Entschuldigung gelten lassen. „Ich bin generell keiner, der sauer auf seine Vorderleute ist. Wenn die Defensive mal Fehler macht, ist das der Moment, in dem ich den Jungs helfen und sie im Spiel halten muss. Das hat am Sonntag leider nicht so gut geklappt“, sagt Weitzmann. „Ich war schon sehr unzufrieden. Aber jetzt ist erst mal Weihnachten.“

Er feiert Weihnachten in Köln bei seiner Mutter, der Schauspielerin Annette Weitzmann, die ihren Sohn einst nach dem karthagischen Feldherrn Hannibal benannte. Auch Shorttrackerin Anna Seidel (21), die Freundin des KEC-Profis, wird dabei sein. Und wenn der Niederlagen-Frust vom Sonntag verflogen ist, wird sich Weitzmann sicher über das freuen können, was er in dieser Spielzeit schon erreicht hat. Seine Bilanz nach den bisherigen 15 Einsätzen ist positiv: Neun Siege stehen sechs Niederlagen gegenüber. Sein Gegentorschnitt liegt bei 2,51 pro Partie, die Fangquote beträgt 89,7 Prozent. „Es könnte besser sein. Wichtiger ist, dass ich eine positive Siegstatistik habe“, meint er. Dass er überhaupt in 15 von 29 Saisonpartien gespielt hat, ist für Weitzmann noch bedeutender, in der vorigen Hauptrunde stand er nur fünf Mal im Tor.

Weitzmann nutzt seine Chance

Mitte Oktober verletzte sich der inzwischen wieder genesene schwedische Kölner Stammtorhüter Gustaf Wesslau (34) am Fuß, Weitzmann bekam seine Chance und bewies, dass er ein DEL-tauglicher Goalie ist. „Mir war schon länger bewusst, dass ich es kann, ich konnte es halt nur nicht zeigen. Ich glaube, dass ich noch ein paar Leute überzeugt habe“, erklärt er. „Dass Gustaf und ich fast 50:50 gespielt haben, war für mich überraschend. Es ist ein Zeichen des Trainers, dass er mir vertraut.“ Coach Mike Stewart ist ein Trainer, der gern im Tor variiert, da er sich zwei allzeit einsatzbereite Keeper wünscht: „Hannibal hat einen großen Schritt gemacht“, urteilt der Kanadier. „Wenn er weiter gute Leistungen bringt, wird er auch weiter seine Spiele bekommen.“ Welchen seiner Goalies er am 26. Dezember einsetzen wird, wenn die Haie in Wolfsburg antreten, sei noch nicht entschieden, sagt Stewart.

Trotz der verschärften Konkurrenzsituation scheinen sich die beiden KEC-Keeper weiterhin gut zu verstehen, sie trainieren jedenfalls in freundlicher Atmosphäre miteinander. Weitzmann sagt sogar: „Unser Verhältnis ist fast noch besser geworden. Es war vorher auch schon ziemlich gut, aber jetzt ist es ein Austausch auf Augenhöhe, obwohl Gustaf natürlich immer noch eine andere Hausnummer ist.“

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Auf keinen Fall will sich Weitzmann auf dem Erreichten ausruhen, seine Ziele sind ehrgeizig. „Ich bin lange noch nicht am Ende. Ich möchte mich als Nummer eins etablieren und vielleicht auch für die Nationalmannschaft ein Thema werden. Schritt für Schritt. Ich werde so weiter machen und hart arbeiten im Training.“ Die Haie trauen ihm das alles zu. Weitzmanns Vertrag endete ursprünglich im April, dem Vernehmen nach hat der Verein den Kontrakt bereits verlängert.

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