Schwedischer NeuzugangAndreas Thuresson glänzt im Haie-Dress

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Stürmer Andreas Thuresson 

Köln – Moritz Müller, der Kapitän der Kölner Haie, hat in der aktuellen  Spielzeit der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in sieben Spielen drei Tore geschossen. Eine gute Ausbeute für einen Verteidiger mit vor allem defensiven Aufgaben. Zuletzt traf der 34-Jährige am Sonntag in der Verlängerung der turbulenten Partie in Iserlohn, so dass die KEC-Profis mit einem 5:4-Erfolg nach Hause fahren durften. „Es macht immer Spaß in Iserlohn zu spielen, es ist eine tolle Atmosphäre“, sagt Müller, dem dieser Sieg eine spezielle Freude bereitete. Denn seit Müller die Iserlohn Roosters Anfang 2016 einmal wegen der damals hohen Zahl von eingebürgerten Nordamerikanern im Kader als „Team Kanada 1 c“ bezeichnet hat, wird er im Eisstadion am Seilersee stets inbrünstig ausgepfiffen. Aber das stört den Haie-Kapitän nicht, im Gegenteil: „Es ist eines meiner Lieblingsauswärtsspiele“, meint er.

Starke Abwehr, starker Sturm beim KEC

Überhaupt ist die Stimmung beim KEC momentan entspannt. Die Start-Bilanz der Kölner Mannschaft liest sich gut, es gab bisher keine krassen Abstürze. Defensiv ist das Team recht stabil, die Torhüter Justin Pogge und Tomas Pöpperle, die sich im KEC-Kasten abwechseln, erledigen ihre Aufgaben solide bis gut. Nur in einem Spiel, beim 4:6 in München, fuhr die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp bis dato keine Punkte ein. 28 Tore haben die Haie dabei erzielt, mehr als alle anderen DEL-Teams, selbst die offensivstarken Münchner kommen nur auf 27. Außerdem führen die Kölner zusammen mit dem ERC Ingolstadt das Powerplay-Ranking der Liga an. Hier sticht der aus Schwenningen verpflichtete Stürmer Andreas Thuresson hervor, der bereits viermal bei Überzahl getroffen und damit die Hälfte der Kölner Powerplay-Tore geschossen hat. Krupp lobt den 33-jährigen Schweden als „Teamleader ohne Überheblichkeit“.

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Es ist allerdings nur eine Momentaufnahme. Sieben von 56 Hauptrundenspiele sind nur 12,5 Prozent des zu absolvierenden Pensums, und die Dinge können sich sehr schnell ändern. Wie in der vorigen Saison, in welche die Haie ebenfalls gut hineinkamen, später aber so weit abstürzten, dass sie die Teilnahme an den Playoffs verpassten. „Wir wissen alle, dass wir unsere Leistungen jedes Wochenende aufs Neue bestätigen müssen, das ist uns allen klar“, sagt Müller. In dieser Woche steht ausnahmsweise nur eine Partie für den KEC auf dem Programm, und die ist ein Klassiker: Am Donnerstag (19.30 Uhr) treten die Haie bei den Adlern Mannheim an, die neben München und den Eisbären Berlin als Favorit auf die deutsche Meisterschaft angesehen werden.

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Sill und Olver fehlen weiter

Fünfmal hintereinander hat die Mannschaft von Trainer Pavel Gross gewonnen, die im Gegensatz zu den Haien mit sehr viel Kadertiefe ausgestattet ist, zuletzt am Sonntag mit 6:2 in Wolfsburg. „Wir wissen um die Qualität der Adler. Wir wissen aber auch, dass wir mit unserem Einsatz und unserer Einstellung jeden Gegner bezwingen können“, meint Thuresson. Ähnlich sieht es Müller: „Es wird ein schweres Spiel, wir müssen konzentriert sein, aber wir fahren nach Mannheim, um Punkte mitzunehmen.“

Die Haie müssen weiter ohne die Stürmer Zach Sill (Schulterverletzung) und Mark Olver (Hand) auskommen. Mit beiden plant Krupp erst wieder im November nach dem Deutschland-Cup, der vom 11. bis 14. November in Krefeld stattfindet.

Mit dem norwegischen Verteidiger Jonas Holös, der einen Knorpelschaden im Knie erlitten hat, ist dagegen in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen.

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