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Streich mit MannschaftsbusKölner Haie versteigern Aufkleber der DEG

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Kasalla-KEC

Kasalla entfernen und zerstören den DEG-Aufkleber vom KEC-Bus.

Köln – Es gab am Mittwoch, fünf Tage nach der 3:4-Niederlage des KEC in Düsseldorf, bereits eine kleine Kölner Derby-Revanche. Kasalla-Frontmann Basti Campmann und seine Kollegen entfernten das DEG-Logo vom Dach des Haie-Mannschaftsbusses, das Campino und die weiteren Band-Mitglieder der Toten Hosen in Düsseldorf dort heimlich platziert hatten.

Den Aufkleber versteigern die Kölner nun online - der Erlös ist für den Eishockey-Nachwuchs in beiden Rheinstädten. Am Donnerstag lag das höchste Gebot bei über 1600 Euro. „Damit die Aktion doch noch am Ende einen Sinn hatte, drehen wir die Sache jetzt zum Guten“, kommentieren die Kölner die Aktion amüsiert auf der Versteigerungsplattform Ebay. Eine Einschränkung gibt es allerdings: „Dient eher nicht als Dekoration“, schreiben die Kölner über das Abziehlogo des Konkurrenten mit einem Durchmesser von rund einem Meter. „Kann Gebrauchsspuren aufweisen.“

Nun können die Haie am Donnerstag in einem sauberen Fahrzeug auf ihre Bayerntour gehen, sie spielen Freitag (19.30 Uhr) in Ingolstadt und Sonntag (19 Uhr) in Augsburg. „Es sind mit zwei der heißesten Teams der DEL“, sagt Haie-Trainer Peter Draisaitl, der sich freut, dass sein zuletzt erkrankter Mittelstürmer Colby Genoway wieder gesund und einsatzbereit ist.  Center Fabio Pfohl, der wegen einer Muskelverletzung fehlte, wird auch mit nach Bayern reisen. Ob er spielen wird, ist noch offen.

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Haie verwerten ihre Chancen nicht

Mit oder ohne ihn – die Haie werden ihre Saisonbegegnungen 13 und 14 absolvieren, ein Viertel der 52 Spiele langen DEL-Hauptrunde liegt dann hinter ihnen. Ein Blick auf das Torverhältnis des Tabellensiebten reicht, um das Problem des KEC zu erkennen. Die Haie haben einerseits lediglich 26 Tore kassiert, so wenig wie keine andere DEL-Mannschaft. Großen Anteil daran hat der blendend aufgelegte Keeper Gustaf Wesslau. Andererseits haben die Kölner lediglich 30 Treffer erzielt, nur der Vorletzte Wolfsburg (25) und Schlusslicht Schwenningen (17) stehen schlechter da.  „Unsere Chancenverwertung ist mangelhaft“, stellt Draisaitl fest.

Für das Offensivproblem des KEC gibt es verschiedene Gründe. Zum Beispiel spielen die neu einkauften kanadischen Importstürmer Genoway (Tore 4/Vorlagen 3) und Jason Akeson (2/7) ordentlich, aber nicht herausragend.  Doch sie wurden als „difference maker“ geholt, also als Profis, die einen Unterschied ausmachen sollen. Zudem stellt sich  heraus, dass die mutmaßlichen Offensivverteidiger Morgan Ellis (1/5) und Tobias Viklund (0/5) gar keine sind. Zumindest betrachtet Draisaitl sie nicht als solche. „Sie sind nie geholt worden als die absoluten Offensivverteidiger. Es sind zwei Verteidiger, die ihre Stärken in beide Richtungen haben.“

Erfahrungsmangel bei Verteidigern

Viklund habe vorher in der russischen KHL, wo er für Schanghai aktiv war, mehr Unter- als Überzahl gespielt. Ellis, der aus Färjestad in Schweden kam, habe vorher „überhaupt kein Powerplay“ gespielt.  Der Mangel an Erfahrung ist nicht zu übersehen. Sowohl der Schwede als auch der Kanadier wirken bei Überzahl an der blauen Linie bemüht, aber überfordert – dort, wo in der vorigen Spielzeit Christian Ehrhoff und Shawn Lalonde bei den Haien ihre Schüsse abfeuerten, passiert beim KEC  2018/19 wenig – einer der Gründe für die Powerplay-Effizienz von nur 16,13 Prozent. Nach der Auswärtstour treffen die Haie am Dienstag in einem Nachholspiel auf Krefeld (19.30 Uhr). In einer der drei Partien soll Ersatztorhüter Hannibal Weitzmann spielen. (mit dpa)

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