Wohin geht's für den KEC?Kölner Haie stecken im Abwärtsstrudel

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Keeper Justin Pogge (r.) erwischte einen schlechten Tag gegen Straubing.

Köln – Für Uwe Krupp war das 2:5 gegen Straubing, das seine Spieler am Freitag kassierten, eine klare Sache, der Haie-Trainer suchte jedenfalls keine Ausreden: „Straubing war besser als wir, sie waren bereiter und haben mehr gebissen als wir. Wir haben Fehler gemacht, die ausgenutzt worden sind“, bilanzierte er nach dem der Niederlage vor 10145 Zuschauern in der Lanxess-Arena. KEC-Kapitän Moritz Müller fand die Niederlage seinerseits „ärgerlich“ – und erklärte: „Straubing hat unsere Fehler clever ausgenutzt. Wir waren nicht die Mannschaft, die wir sein wollen.“ Damit sprach Müller eine Frage an, die momentan schwer zu beantworten ist: Was für eine Art von Mannschaft sind die Kölner Haie der Saison 2021/22?

Gehören sie in den oberen Bereich der DEL-Tabelle, haben sie Chancen auf die direkte Playoff-Qualifikation? Oder folgt wie in der vergangenen Spielzeit, die der KEC ebenfalls gut begonnen hatte, auch diesmal ein Absturz? Nach elf von 56 Hauptrunden-Spieltagen sieht es nicht besonders gut aus. Von den letzten sechs Partien haben die Haie nur zwei gewonnen. Mal verloren sie unglücklich – wie beim 3:5 in Berlin. Mal erkämpften sie sich gerade noch einen Punkt – wie beim 3:4 n. P. im Heimspiel gegen Aufsteiger Bietigheim. In der Partie gegen die humorlosen Straubinger, die einfach und hart spielten, fanden die Kölner Profis keinen Zugriff aufs Spiel, die Fehler häuften sich, es war der schwächste Auftritt des KEC in dieser Saison.

Erst Bremerhaven, dann Derby gegen DEG

Der spektakulärste Patzer unterlief Torhüter Justin Pogge, der, nachdem er aus dem Tor geeilt war, einen verunglückten Pass direkt zum Gegner spielte, woraus Andreas Eders Treffer zum 3:0 in der 34. Minute resultierte. Krupp nahm den kanadischen Goalie trotzdem in Schutz. „Justin hat sonst gut gehalten und uns vor allem im ersten Drittel im Spiel gehalten“, sagte der 56-Jährige.

Ausgelaugt wirkt der kanadische Mittelstürmer Quinton Howden, der am Freitag ebenfalls keinen guten Tag hatte. Howden kommt im Powerplay zum Einsatz, auch bei Unterzahl, vermutlich könnte er ein wenig Entlastung gebrauchen. Doch das ist momentan schwer möglich. Da Mark Olver (Hand) und Zach Sill (Schulter) nach ihren Verletzungen immer noch pausieren müssen, können die Haie nur zwei gelernte Center aufbieten, Howden und Jon Matsumoto. Die Flügelstürmer Maxi Kammerer und Marcel Müller müssen auf der zentralen Position aushelfen.

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Die geringe Tiefe im Kader hatte Krupp vor dem Saisonstart als eines der Probleme seines Teams ausgemacht. Der Klub sucht unter anderem nach einer Verstärkung für die Mittelstürmer-Position. Doch es ist schwer, einen guten und bezahlbaren Center zu finden, denn einen solchen sucht so gut wie jeder DEL-Verein.

Am Samstag hatte Krupp viel Zeit, sich für die Zwischenzeit Lösungen einfallen zu lassen, denn er reiste mit dem KEC-Team am Samstagmittag nach Bremerhaven, wo sich der KEC um 14 Uhr mit den Fischtown Pinguins misst. Die Haie wollen am liebsten sofort Wiedergutmachung leisten. „Wichtig ist, eine Reaktion zu zeigen. Wir müssen zurück zu unserem Spiel finden, am besten direkt am Sonntag“, sagte Moritz Müller. Vorher stand bereits fest, dass Tomas Pöpperle im Haie-Tor stehen wird, der Deutsch-Tscheche spielte von 2017 bis 2021 für Bremerhaven. Am Dienstag folgt für die Haie in der Lanxess-Arena das erste rheinische Derby der Saison gegen die Düsseldorfer EG.

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