Zuschauer-Rückkehr im Herbst?Arena-Chef Löcher lässt Haie-Fans hoffen

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Die Haie hoffen auf die baldige Rückkehr der Fans.

Köln – Sobald im schnellen Kufensport eine Saison beendet ist, beginnt, unabhängig von der meteorologischen Jahreszeit, der Eishockey-Sommer. Für die Kölner Haie startete er bereits am 14. April, dem letzten Spieltag der DEL-Hauptrunde, da die Spielzeit für den KEC ohne Playoffs zu Ende ging. Die nächsten Monate wird Trainer Uwe Krupp nun damit verbringen, eine neue Mannschaft aufzustellen, die dafür sorgen soll, dass der Sommer 2022 verkürzt wird, die Haie also wieder an der Meisterschaftsrunde teilnehmen.

„Aufbauend, auf den Leistungen der jungen Spieler, die sich gut entwickelt haben, werden wir versuchen, eine Mannschaft zusammenzustellen, die wieder um die Playoff-Teilnahme kämpfen kann“, lautet Krupps Ansage. Die Schwierigkeiten des Projekts sind bekannt. Da die Haie wie fast alle anderen DEL-Vereine stark abhängig von Ticketerlösen sind, steht und fällt die Güte des künftigen Kölner Kaders damit, wie sich die Corona-Krise entwickelt, ob ab 9. September, dem geplanten Start der nächsten Spielzeit, Spiele wieder vor Zuschauern stattfinden dürfen, was 2020/21 komplett verboten war und ist.

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Es gibt zwar nach wie vor keine Signale von Seiten der Politik, wie es in dieser Hinsicht weitergehen soll. Stefan Löcher, Geschäftsführer der Lanxess-Arena, meint trotzdem ein wenig Licht am Ende des Tunnels zu erkennen. „Wenn ich die Öffnungen in anderen europäischen Ländern betrachte, dann bin ich zuversichtlich, dass im Herbst auch hier wieder Indoor-Veranstaltungen mit einer größeren Zahl an Zuschauern möglich sein können“, sagt Löcher. Studien hätten schon lange gezeigt, dass in Hallen mit modernen Luftfilteranlagen kein erhöhtes Infektionsrisiko bestehe. Das System der Lanxess-Arena filtert 600 000 Kubikmeter Luft pro Stunde. Im vergangenen Sommer gab es in der Deutzer Halle bereits Konzerte mit 2500 Besuchern – ohne  Beanstandung.

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Die Lanxess-Arena fasst beim Eishockey 18.500 Zuschauer. Wäre es den Haien im Herbst erlaubt, sie zu 50 Prozent, also mit 9250 Menschen zu füllen, dann könnte der KEC aufatmen. „Damit wären wir auf einem guten Weg“, meint Krupp, der dann wohl seinen Plan umsetzen und zwei Torhüter und jeweils drei Stürmer und Verteidiger nach Köln holen könnte. Bei strengeren Corona-Restriktionen müsste Krupp wie gehabt mit einem Not-Etat improvisieren.

Der 55-Jährige hält Kontakt zu diversen Profis, die in seine Anforderungsprofile passen. Wer die Kandidaten sind, hält er so geheim wie möglich, damit die Preise der Spieler nicht steigen. „Ich gebe dazu überhaupt keine Kommentare ab“, sagt Krupp.

Bekannt ist nur, dass der Coach dem Kölner Team mehr Härte, Schnelligkeit und Physis verpassen will. Sieben Spieler (Simon Gnyp, Frederik und Dominik Tiffels, Jason Akeson, Hannibal Weitzmann, Mick Köhler, Kevin Gagné) verlassen den KEC. Torhüter Justin Pogge wird wahrscheinlich auch gehen.

Zuletzt war Krupp nicht nur Trainer, sondern auch Manager der Haie. Das bleibt er auch, bekommt aber mit Matthias Baldys (38), der vom Kölner Kooperationsteam Bad Nauheim kommt, eine Art Assistenten zur Seite gestellt. Der frühere Junghai und Oberliga-Spieler wird für das operative Geschäft im sportlichen Bereich zuständig sein. Also für administrative Aufgaben wie das Aufsetzen von Verträgen oder die Koordination von Auswärtsfahrten, die Betreuung der Profis, die Autos und Wohnungen  vom Verein bekommen.

Ab Mai sollen sich erste Trainingsgruppen der Haie-Profis wieder auf dem Eis der Deutzer Trainingshalle treffen. Zurzeit bereiten sich Moritz Müller, Frederik Tiffels, Colin Ugbekile, Lucas Dumont und Sebastian Uvira mit der Eishockey-Nationalmannschaft auf die WM in Lettland (21. Mai bis 6. Juni) vor.

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