5:2-Erfolg gegen den SC VerlViktoria Köln spielt sich in einen Rausch

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Patrick Koronkiewicz (r.) und Daniel Buballa stoppen Verls Cyrill Akono.

Köln – Unmittelbar nach dem gerade in der zweiten Halbzeit spektakulären 5:2 (0:1)-Erfolg in der Dritten Liga gegen den SC Verl entschied sich Viktoria-Trainer Olaf Janßen zu einem durchaus überraschenden Schritt: Der 55-jährige Ex-Profi kündigte seinen Rücktritt an, mit sofortiger Wirkung. „Die Mannschaft kommt ohne mich an der Linie offenbar besser klar“, bemerkte Janßen mit einem schelmischen Lächeln.

Natürlich waren es keine ernst gemeinten Worte des Coaches, der aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre die Partie in der Sprecherkabine verfolgte und seinem Assistenten Markus Brzenska das Kommando überlassen musste. Dabei hätten die Kölner in der ersten Hälfte Unterstützung zwingend gebraucht: Die Viktoria wackelte bedenklich, kam später aber mit Schneid aus der Kabine und spielte sich in einen Rausch.

David Philipp, spät eingewechselt und mit zwei Toren maßgeblich am Sieg beteiligt, gab sich trotz seines starken Auftritts bescheiden: „Ich fühle mich nicht als Matchwinner. Die Jungs hätten auch ohne mich gewonnen.“

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Im Gegensatz zu den Ostwestfalen, die bereits Spielpraxis hatten und dank eines 2:0-Erfolgs in der Vorwoche gegen Würzburg mit breiter Brust ins Rheinland gereist waren, war es für die Höhenberger die erste Begegnung im neuen Jahr, zumindest in der Meisterschaft. Janßen ließ sein Ensemble wie schon in der Vorbereitung in einem 4-2-2-2-System auflaufen und hoffte auf ähnlich viel Wucht in der Offensive wie bei den Erfolgen in den Tests gegen Borussia Mönchengladbach (3:2) und RW Essen (4:2).

Bange Momente in der Anfangsphase

Der Schuss sollte jedoch nach hinten losgehen: Die Gastgeber präsentierten sich gegen früh attackierende Verler desolat, waren im Abwehrverhalten vogelwild und begingen individuelle Fehler im Minutentakt. Nach einem Ballverlust von Lenn Jastremski an der Mittellinie landete der Ball bei Cyrill Akono, der zur SC-Führung traf (8.). Fortan hatten die Höhenberger bange Momente zu überstehen, Sportvorstand Franz Wunderlich meinte: „Verl muss sich vorwerfen lassen, dass sie nicht auf 2:0 weggezogen sind.“

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Weil die Gäste die Kölner Unruhe nicht ausnutzten, blieb der FC Viktoria in der Partie und riss sich spätestens nach Wiederanpfiff zusammen. Der zuvor flatterhafte Jeremias Lorch drückte eine Hereingabe des vor dem Wechsel ebenfalls unbeständigen Kai Klefisch per Kopf ins rechte Eck (49.), sieben Minuten später gelang Jastremski mit der Hacke gar das 2:1.

Am Dienstag geht es nach Mannheim

Die 750 Besucher trauten ihren Augen nicht. David Philipp gelangen zwei weitere Tore der Marke „herausragend“, Verls Nico Ochojski verkürzte (90.), Seokju Hong sorgte für den Endstand.

Bereits am Dienstag (19 Uhr, Carl-Benz-Stadion) gastiert die Viktoria bei Waldhof Mannheim – mit Olaf Janßen als verantwortlichem Trainer an der Seite.

FC Viktoria: Nicolas – Koronkiewicz (90. Heister), Rossmann, Greger, Buballa – Klefisch, Lorch (71. Amyn) – Risse, Handle (80. Hemcke) - Hong, Jastremski (71. Philipp). – Zuschauer: 750 (ausverkauft). – Schiedsrichter: Eckermann (Winnenden). – Tore: 0:1 Akono (8.), 1:1 Lorch (49.), 2:1 Jastremski (56.), 3:1 Philipp, 4:1 Philipp (83./89.), 4:2 Ochojski (90.+1), 5:2 Hong (90+2).

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