Letztes Heimspiel der SaisonFortuna Köln verabschiedet Trainer und Kapitän

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Alexander Ende

Trainer Alexander Ende (M.) verabschiedet sich aus der Südstadt.

Köln – Das letzte Saison-Heimspiel bei unterklassigen Fußballvereinen ist in der Regel eine umfangreiche Abschiedsveranstaltung. Personelle Umbrüche sind an der Tagesordnung. Der SC Fortuna Köln aus der Regionalliga West bildet da keine Ausnahme.

Der Südstadt-Klub erwartet zum Liga-Abschluss am Samstag die Sportfreunde Lotte im Südstadion (14 Uhr). Der Gast steht als Absteiger fest, die Fortuna kann maximal von Platz fünf auf Rang vier klettern – sportlich hat das Spiel keine große Bedeutung.

Najar wechselt nach Wiesbaden

Suheyel Najar (26) wird den SC Fortuna verlassen. Der Topscorer der Regionalliga West, der 2021/22 acht Treffer für den Südstadtklub erzielte und 20 Tore vorbereitete, wechselt zum Drittligisten SV Wehen Wiesbaden. „Wir bedauern den Verlust von Su sehr. Wir verlieren einen Unterschiedsspieler“, erklärte Fortuna-Sportdirektor Matthias Mink. Und Najar, der 2020 von Viktoria Köln kam, sagte vor dem Pokalfinale gegen seinen Ex-Klub: „Es ist Zeit, den nächsten Schritt zu gehen. Ich verspreche, alles daran zu setzen, am 21. Mai den Pokal in Höhenberg in die Höhe zu stemmen.“

Neben der Konservierung der guten Form bis zum Pokalfinale in Höhenberg am 21. Mai werden die Abschiede im Mittelpunkt stehen. Bei den Kölnern sind es drei zentrale Elemente des Teams: Trainer Alexander Ende, Kapitän Jannik Löhden und Topscorer Suheyel Najar (siehe Infobox).

Während der neue Arbeitgeber des Coaches noch nicht bekannt ist, zieht es den Abwehrspieler zum VfB Lübeck in die Regionalliga Nord. „Nach neun Jahren in Köln fällt mir der Abschied schwer“, sagt Löhden. „Als eine andere Stadt zum Leben kam für meine Verlobte und mich nur meine Heimat Hamburg in Frage, Hamburg bietet so viel Lebensqualität.“

Die Hansestadt und Lübeck trennt nur eine Autobahn-Stunde. Zudem ist es für den 2,01 Meter großen Verteidiger aus Buxtehude die Rückkehr in die Nähe seiner Heimat.

Jannik Löhden

Jannik Löhden (oben) beweist ein letztes Mal in Köln seine Kopfballstärke.

Doch bekräftige Löhden, dass es keine Entscheidung gegen die Fortuna gewesen sei. „Die zwei Jahre, die ich hier hatte, waren wunderschön. In der Truppe herrscht eine unfassbare Stimmung“, lobt der 32-Jährige.

Beim VfB hat er für zwei Saisons unterschrieben. „Ich bin mir sicher, dass es meine letzte Station als Aktiver sein wird. Danach ist das Karriereende greifbar.“

Der Traum vom Pokalsieg

Dass es mit der Fortuna und dem ersehnten Drittliga-Aufstieg nicht geklappt hat, führt Löhden auf die mangelhaften Ergebnisse gegen die vermeintlich kleinen Mannschaften zurück – und auf eine Lücke im Kader. „Eigentlich haben wir sehr viel Qualität. Aber es hat uns ein Stürmer gefehlt, der mehr Tiefe ins Spiel bringt und uns flexibler macht. Wenn man einen Innenverteidiger ab der 65. Minute nach vorne schickt, weißt du, woran es gefehlt hat“, sagt Löhden, der die Brechstangen-Rolle regelmäßig ausfüllte.

„Das ist vielleicht der Hauptunterschied zu Rot-Weiss Essen, die nicht jeden Euro zweimal umdrehen müssen.“

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Die Partie gegen Lotte soll die Generalprobe für das Finale gegen den Erzrivalen Viktoria werden. Löhden stand zwischen 2013 und 2015 in Höhenberg unter Vertrag und weiß um die Bedeutung des Derbys. „Für die ganze Stadt wird es ein geiles Ereignis. Der FC ist dann mit allem durch, wir stehen im Fokus“, sagt Fortunas Kapitän. „Ein Pokalsieg wäre der schönste Abschied, den ich nach neun Jahren in Köln haben könnte.“

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