Nach 1:0 in MannheimViktoria Köln muss Erfolg teuer bezahlen

Lesezeit 3 Minuten
David Philipp Mannheim

David Philipp (Mitte) jubelt mit einem Kopfverband und seinen Teamkollegen.

Köln – Am Ende dieses kühlen Dienstagabends hatte Fußball-Drittligist FC Viktoria Köln den etwas überraschenden 1:0 (0:0)-Erfolg bei Waldhof Mannheim teuer bezahlen müssen:

Gleich drei Kölner Spieler mussten das Feld aufgrund von Verletzungen vorzeitig verlassen; besonders arg erwischte es Rechtsverteidiger Patrick Koronkiewicz (Oberschenkelverletzung) und Angreifer Lenn Jastremski, der sich bei einem Zweikampf mit Mannheims Marco Höger das Knie verdrehte. „Lenn ist wohl schwerer verletzt und könnte wieder einige Monate ausfallen“, unkte Viktorias Trainer Olaf Janßen nach einer intensiven Partie, die Köln durch einen wunderbaren Flachschuss des ebenfalls zunächst eingetauschten und später aufgrund einer leichten Gehirnerschütterung wieder ausgewechselten David Philipp für sich entschieden hatte (46.).

Lenn Jastremski

Lenn Jastremski (l.) zog sich eine Verletzung zu.

Trotz der personellen Komplikationen – auch Abwehrchef Maximilian Rossmann musste aufgrund von Knieproblemen passen – konnte sich der Höhenberger Coach nach dem zweiten Sieg binnen drei Tagen ein Lächeln nicht verkneifen: „Ich bin brutal stolz auf diese Mannschaft“, jubelte der 55-Jährige nach dem Triumph bei aufstiegswilligen Waldhöfern. „Die Jungs leben unsere Art von Fußball, wir haben ein überragendes Spiel abgeliefert.“

Die Partie selbst war eher von überschaubarem Niveau: Möglichkeiten ergaben sich auf beiden Seiten zunächst kaum, Marcel Risse scheiterte mit einem Versuch aus spitzem Winkel (15.), Mannheim vergab durch Joseph Boyamba, der in Viktoria-Keeper Moritz Nicolas seinen Meister fand (39.).

David Philipp begeistert mit genialem Moment

Dann brach der geniale Augenblick des David Philipp an: Nach einem langen Ball von Kai Klefisch wackelte der Offensivmann gleich zwei gegnerische Abwehrspieler aus und beförderte die Kugel aus 18 Metern ins rechte Eck – ein Traumtor und ein Traum-Fußballer, wie Janßen später anerkennend bemerkte: „Er ist bei entsprechender Fitness sicher ein außergewöhnlicher Spieler in dieser Liga“, schwärmte der Trainer. „David ist im Abschluss und im Eins gegen Eins großartig.“

Fortan hatten die Gäste hilflose und verwirrte Kurpfälzer jederzeit im Griff und hätten die Führung durch Florian Heister (55.) und Simon Handle (65.) durchaus ausbauen können. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung haben sich die Höhenberger der ärgsten Abstiegssorgen zumindest vorerst entledigt und können allmählich wieder Richtung Tabellenmittelfeld schielen.

Austragung des Spiels gegen 1860 München ist fraglich

Ebenso wie Kölns Physiotherapeuten werden sich auch die für den sportlichen Erfolg Verantwortlichen über einen Mangel an Arbeit nicht beklagen können: Weiterhin läuft die Suche nach einem neuen Stürmer auf Hochtouren, wenngleich Janßen die Lage realistisch einschätzt: „Wenn niemand mehr kommt, nehmen wir eben einen Spieler aus der eigenen Jugend dazu.“

Wobei Sportleiter Marcus Steegmann weiterhin die Hoffnung hegt, zeitnah einen frischen Mann präsentieren zu können: „Wir sind intensiv dran und möchten schon noch etwas machen.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Bevor das Transferfenster am 31. Januar schließt, trifft der FC Viktoria am Sonntag (13 Uhr, Sportpark Höhenberg) noch auf 1860 München, so zumindest lautet der Plan. Ob die Begegnung tatsächlich stattfindet, steht hingegen noch nicht fest: Die letzten beiden Spiele der Löwen fielen aufgrund von Coronafällen im Team der Münchener aus, mehr als die Hälfte der Mannschaft und des Trainerteams befanden sich Anfang der Woche in Quarantäne. Ein Teil der Profis kann sich erst am Samstag freitesten – mit einer Entscheidung über eine Austragung ist Donnerstag oder Freitag zu rechnen.

FC Viktoria: Nicolas – Koronkiewicz (29. Heister), Lorch, Greger, Buballa (46. May) – Klefisch, Sontheimer – Risse, Handle - Hong, Jastremski (37. Philipp, 74. Amyn). – Zuschauer: 750. – Tor: 0:1 Philipp (46.).

KStA abonnieren