Saisonstart in der ELFCologne Centurions streben den Einzug ins Endspiel an

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Centurions

In der Offensive liegen die Stärken der Cologne Centurions.

Köln – Sehr viel habe er von Köln noch nicht gesehen, gibt Frank Roser (37) zu. „Hauptsächlich auf dem Trainingsplatz und im Büro“ hielt sich der neue Headcoach und Offensive Coordinator der Cologne Centurions in den vergangenen Monaten auf. Für den Cheftrainer gab es vor dem Saisonstart in der European League of Football (ELF) am Samstag gegen die Istanbul Rams (Südstadion, 17 Uhr) schließlich jede Menge Arbeit, um das ehrgeizige Ziel Final-Teilnahme zu erreichen.

Die Suche nach einem Nachfolger für den in seine Lieblingsstadt Hamburg gewechselten Kirk Heidelberg konnte Kölns General Manager David Drane im Vorjahr rasch beenden. Frank Roser, den weit gereisten Football-Lehrer aus Königsbrunn bei Augsburg, kennt Drane aus der gemeinsamen Zeit im Trainerstab der deutschen Nationalmannschaft. „Ich bin nicht nur von seinem Football-Wissen beeindruckt, sondern auch von der Art, wie er mit den Spielern umgeht und von seinen Führungsqualitäten. Wir sind sicher, dass er uns Erfolg bringen wird“, schwärmt der Geschäftsführer.

Roser

Der neue Headcoach Frank Roser

Trotz seines vergleichsweise jungen Alters hat Roser schon viel Erfahrung im In- und Ausland gesammelt. Außer beim Team Germany coachte der ausgebildete Lehrer hierzulande die Münchner Teams Rangers und Cowboys sowie die Ingolstadt Dukes. Zu seinen weiteren Stationen zählen das College der University of Texas El Paso (UTEP), Praktika in der NFL (Cincinnati Bengals und Dallas Cowboys) und als Defense Coordinator der Lixil Deers in der japanischen X-League.

Während seiner Zeit in Japan entdeckte Roser „Die Kraft der Atmung“ und ließ sich zum Breathwork Coach und Yinyogalehrer ausbilden. „Durch Breathwork habe ich viel mehr Klarheit und Gelassenheit gefunden und war in stressigen Situationen deutlich ruhiger“, erklärt Roser.

Vier neue Teams in der ELF

In dieser Saison ist die European League of Football (ELF) mit den Istanbul Rams, Vienna Vikings, Tirol Raiders und der in Duisburg spielenden Rhein Fire Düsseldorf um vier Teams auf zwölf Mannschaften aufgestockt worden. In drei Divisionen – mit Köln in der Division South – spielt die im Zuschauerschnitt noch hinter den Erwartungen des selbstbewussten Commissioners Patrick Esume („Diese Liga ist die beste auf dieser Seite des Planeten“) liegende ELF die Halbfinal-Teilnehmer aus. Schon 2023 kommen Teams aus Mailand, Zürich und Székesfehérvár (Ungarn) hinzu, bevor die ELF in den nächsten fünf Jahren auf 24 Klubs erweitert werden soll. (CS)

Vom Atemtraining sollen auch die Spieler der Centurions profitieren. Nach dem Halbfinale der Premierensaison peilt das Team das Finale an. „Als Sportler will man sich immer verbessern. Es ist klar, dass unser Ziel das Finale sein muss“, betont Roser.

„Große Fußstapfen“ habe ihm sein Vorgänger Kirk Heidelberg hinterlassen, sagt der neue Headcoach. Vor allem das Prädikat der besten Offensive der Liga scheint eine schwere Hypothek für den Kölner Angriff zu sein, dem am 1. April sein erfolgreichster Spieler Madre London abhandengekommen ist. Auch der Coach glaubte zunächst an einen Aprilscherz, als der MVP (wertvollste Spieler) der Liga und Top-Scorer der Centurions seinen Wechsel nach Pittsburgh verkündete.

Umso ambitionierter erscheint die Zielvorgabe „Championship Game“, das am 25. September im Wörthersee-Stadion in Klagenfurt/Österreich auf dem Terminplan steht.

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In Tre King (25) haben die Kölner einen interessanten Ersatz verpflichtet. Der Runningback ging für die renommierte Texas Tech University auf höchstem College-Niveau auf Punktejagd und stand schon in den Notizbüchern einiger NFL-Klubs, bevor er wegen einer schweren Knieverletzung pausieren und seine Karriere unterbrechen musste.

Weitere US-Profis im Kader sind Wide Receiver Quinten Pounds und die neu verpflichteten Abwehrspieler Chris Richardson und Kalon Beverly.

Die Ausrichtung des Angriffs dürfte 2022 weniger auf Lauf- und mehr auf Passspiel liegen und Jan Weinreich (25) stärker in den Mittelpunkt rücken, der als einziger deutscher Quarterback in der Liga überzeugte.

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