Kommentar zur Perspektive nach EMBasketballer setzen starkes Zeichen für die Zukunft

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Gordon Herbert

Bundestrainer Gordon Herbert

Berlin – Es ist zu viel für die deutschen Basketballspieler gewesen, unmittelbar nach einer schmerzhaften Niederlage Stolz zu empfinden. Doch dieses Gefühl wird bei der Mannschaft von Bundestrainer Gordon Herbert trotz des packenden 91:96 gegen Spanien im Halbfinale der Europameisterschaft schon bald und völlig zurecht vorherrschen – spätestens wenn es ihr gelingen sollte, sich im Spiel um Platz drei am Sonntag gegen Polen die Bronzemedaille zu sichern.

Das Team hat in den vergangenen Wochen nicht nur sportlich glänzende Leistungen erbracht, sondern sich mit Leidenschaft, Teamgeist und Courage in die Herzen einer täglich wachsenden Gemeinde gespielt. Die Vorrundenbegegnungen mit deutscher Beteiligung in Köln und die Endrundenpartien in Berlin waren fast alle ausverkauft und bis zu vier Millionen Zuschauer verfolgten das Halbfinal-Duell mit Spanien bei RTL im Free-TV. Hinzu kamen jene Fans, die es sich im Internet ansahen. Das sind starke Werte für eine Sportart, die regelmäßig ihren Weg ins Bewusstsein eines großen Publikums sucht.

Die fast sichere WM-Qualifikation ist eine gute Basis

An diesen Punkt zu gelangen ist schwierig genug, dort zu bleiben die noch größere Kunst. Zumindest in der sportlich international gehobenen Klasse hat sich die DBB-Auswahl vorerst etabliert, nachdem sie bereits im vergangenen Jahr bei den Olympischen Spielen in Tokio im Viertelfinale stand. In Dennis Schröder verfügt das Team über einen Kapitän, der mit 29 Jahren die wohl beste Phase seiner Karriere erreicht hat. Er war bei der EM mit durchschnittlich 21,6 Punkten und 7,3 Assists erfolgreichster Werfer der DBB-Auswahl und wird demnächst wieder an der Seite von LeBron James bei den Los Angeles Lakers spielen.

Und auch darüber hinaus gibt es Anlass zum Optimismus. In Maxi Kleber, Isaiah Hartenstein, Moritz Wagner, Isaac Bonga und Tibor Pleiß fehlten diesmal sogar noch mehrere starke Spieler von NBA-Format oder europäischem Renommee. Und der gerade einmal 21 Jahre alte Franz Wagner beflügelt ohnehin die Fantasie auf eine erfolgreiche Zukunft, für die mit der fast sicheren Qualifikation für die WM 2023 auf den Philippinen sowie in Japan und Indonesien die Basis geschaffen ist.

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Ob aus der Begeisterung des Augenblicks ein nachhaltiger Boom entsteht, ist eine andere Frage, die wie nach jedem erfolgreichen Turnier unweigerlich die Diskussionen dominiert. Doch selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, hat die deutsche Basketball-Nationalmannschaft eine großartige Leistung vollbracht: Sie hat ihren Fans einen erfolgreichen Sommer mit unvergesslichen Spielen beschert und ein starkes Zeichen für die Zukunft gesetzt. Mehr kann niemand von ihr verlangen.

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