Auftakt wohl in KölnGalopprennen sollen Anfang Mai wieder starten

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Hoppegarten

Auf der Berliner Rennbahn Hoppegarten sollen schon bald wieder Wettbewerbe stattfinden.

  • Auch die Galopprennen sind wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.
  • Nun drängen die Vereine und Rennställe auf einen Start – zur Not als Geister-Rennen.
  • Auf der Kölner Rennbahn in Weidenpesch könnte am 8. Mai der Auftakt erfolgen.

Köln – Der Plan des Dachverbandes steht seit Wochen, ab Anfang Mai soll es in Deutschland wieder Galopprennen geben. Wegen der Coronavirus-Krise ohne Zuschauer, aber mit Live-Übertragungen im Internet und der Möglichkeit, online auf die Rennen zu wetten. Los geht es mit einem zunächst komprimierten Programm bis zum 15. Juni.

Die Veranstalter warten allerdings wenige Tage vor dem ersten geplanten Rennen am 1. Mai in Hannover immer noch auf eine Genehmigung seitens der Politik. Philipp Hein, Geschäftsführer des Kölner Rennvereins, hat zwar ein „positives Feedback“ wahrgenommen, ein finales OK gibt es aber noch nicht.

Berliner Rennbahn hofft auf ein Geister-Rennen

Ähnlich geht es Gerhard Schöningh, dem Besitzer der Berliner Rennbahn Hoppegarten: „Wir haben positive Signale der lokalen Behörden bekommen.“ Er hoffe, dass bei den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag eine grundsätzliche Entscheidung fallen könnte. Möglichst zugunsten des Not-Projekts der Galopper, an dem außerdem die Rennbahnen Dortmund, Mannheim, München, Baden-Baden, Mülheim, Halle und Dresden beteiligt sind.

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Der vorläufige Kalender sieht Geisterrennen auf jeweils nur einer Bahn pro Renntag vor, um Logistik und Transportwege klein zu halten. In Köln soll es am 8. Mai losgehen – und nicht am 3. Mai wie zuerst angedacht. Stattfinden soll dann unter anderem das aus München übernommene Klasse-III-Rennen „Bavarian Classic“, umbenannt in „Cologne Classic“, in dem sich dreijährige Pferde für das Derby bewähren können, das normalerweise Anfang Juli steigt.

Mit den Geisterrennen wollen die Rennvereine versuchen, die Krise so glimpflich wie möglich zu überstehen. „Verluste werden wir auf jeden Fall machen. Wir müssen aber die Pferde ans Laufen bekommen, damit dem Rennsport kein nachhaltiger Schaden entsteht“, sagt Hein. Denn wenn sich nichts tut, verlieren die Pferdebesitzer, die monatlich vierstellige Summen für Training und Unterhalt ausgeben, irgendwann die Geduld. „Ohne Rennen besteht die Gefahr, dass Pferdebesitzer ihre Tiere aus dem Training nehmen, weil es sich wirtschaftlich nicht mehr lohnt“, so der Berliner Kollege Schöningh.

Ihre Haupteinnahmen machen die Rennbahnen üblicherweise mit Zuschauertickets und Wetten auf der Bahn. Damit die Ausfälle teilweise kompensiert werden können, hofft Hein darauf, dass viele Bahn-Wetter ins digitale Wettbüro wechseln. Die Wettanbieter, die dem Turf nahestehen und ihn teilweise als Sponsoren unterstützen (wettstar.de, pferdewetten.de, racebets.de), verzichten vorübergehend auf Provisionen.

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