KommentarDie Fußball-WM in Katar bleibt ein Skandal ohnegleichen

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Im Visier der Justiz: Michel Platini

  • Mit unermesslichem Reichtum hat es das Emirat Katar geschafft, die Vergabe der WM 2022 an sich zu reißen.
  • In diesem Zusammenhang wurde nun Uefa-Präsident Michel Platini festgenommen. Er soll sich den Fragen der französischen Justiz stellen.
  • Unser Autor meint: Die WM-Vergabe auf der Basis von Geld, Korruption und finsterem politischem Willen bleibt ein Skandal ohnegleichen – unabhängig von den Ergebnissen der Vernehmung.

Köln – Inzwischen weiß auch der Letzte, dass die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 ein schmutziges Geschäft war. Niemand auf diesem Planeten hatte ein Interesse daran, dass diese WM in Katar stattfindet.

Außer Katar selbst. Aufgrund seines unermesslichen Reichtums verfügt das Emirat allerdings über Möglichkeiten, einflussreiche Menschen an seinem Interesse teilhaben zu lassen. Spitzen aus Politik, Wirtschaft und Sport.

Geld, Korruption und finsterer politischer Wille

In diesem Zusammenhang wurde am Dienstag der ehemalige Fußballstar und Uefa-Präsident Michel Platini von der französischen Justiz vernommen. Die ersten Schlagzeilen kündeten von „Verhaftung“, daraus wurde dann zwar nur eine „Vernehmung“. Für die Sache macht das  keinen Unterschied. Die Fakten sprechen für sich. 

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Wenige Tage nach einem Spitzentreffen im Elysée-Palast mit Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy, Platini und Kronprinz Tamim bin Hamad  al-Thani erhielt Katar 2010 den WM-Zuschlag. Platinis Sohn wurde Manager des katarischen Investmentfonds QSI, der 2011 Sarkozys Lieblingsklub Paris St. Germain kaufte. Seitdem ist Katar einer der wichtigsten Player im globalen Fußball.

Welche Beweise die französische Justiz am Ende in der Hand halten wird, spielt für die Sache ebenfalls keine Rolle. Die WM-Vergabe auf der Basis von Geld, Korruption und finsterem politischem Willen bleibt ein Skandal ohnegleichen. Er wird nur übertroffen vom Ergebnis: Die WM 2022 wird in Katar stattfinden. Und niemand wird es verhindern.

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