Kommentar zu DartsEs ist egal, ob es Sport ist oder nicht – es funktioniert super

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Weltmeister Peter Wright mit der Trophäe

Köln – Es sind immer dieselben Fragen, die zum Darts gestellt werden. Ist das überhaupt Sport? Warum sind da so viele dicke Männer? Sind die Spieler genau so betrunken wie die Fans? Antworten darauf sind überflüssig geworden. Man kann sie durch einen Satz ersetzen: Spielt keine Rolle, Darts funktioniert.

Der kuriose Wettbewerb mit den kleinen Pfeilen hat sein einstiges Dasein als belächeltes Kneipen-Panoptikum vor vielen Jahren verlassen. Das Management-Genie Barry Hearn hat den Pub-Sport in Riesenhallen geführt, die Weltmeisterschaft in eine konkurrenzlose Zeit gelegt, seine Protagonisten zur Stars und die allerbesten von ihnen zu reichen Männern gemacht. Aus einer kleinen, verschworenen Fan-Gemeinde ist ein Millionenpublikum geworden. Das Finale zwischen Peter Wright und Michael van Gerwen sahen alleine auf Sport1 1,59 Millionen Zuschauer, obwohl es gleichzeitig vom Streamingdienst Dazn übertragen wurde. Und das sind nur die Zahlen für Deutschland.

Darts folgt einfachsten Regeln der Unterhaltung

Dieses Spiel folgt einfachsten Regeln der Unterhaltung: Es ist schnell, spannend und frei von Grenzbereichen, die durch Schiedsrichter überwacht werden müssen. Es war lange Zeit der Kampf Mann gegen Mann, seit den spektakulären Siegen der Engländerin Fellon Sherrock ist daraus sogar ein Kampf Frau gegen Mann geworden, mit ungewissem Ausgang. Und das ohne den in großen Wettbewerben und Turnieren unvermeidlichen Rattenschwanz von Funktionärsgeschnatter, Regularienstreitigkeiten und Vereinnahmung von dritter Seite. Welche andere Sportart Ähnliches von sich behaupten?

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Darts will auch nicht wichtiger sein als es ist. In ihm steckt keine Formel zur Erlangung des Seelenheils und kein Auftrag zur Rettung der Welt. Kleine Pfeile fliegen auf eine Scheibe voller Zahlen und Felder. Gewinnen kann nur, wer den letzten Pfeil in ein Doppelfeld trifft und dadurch die Null erreicht. Nicht alles im Leben ist so klar. Deshalb fällt es leicht, Darts zu mögen.

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