Kommentar zur LeichtathletikKlosterhalfens WM-Bronze ist eine Leistung mit Makel

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Konstanze Klosterhalfen hat Bronze über 5000 Meter bei der WM in Doha gewonnen.

  • Konstanze Klosterhalfen erläuft sich bei der Leichtathletik-WM Bronze über 5000 Meter.
  • Der deutsche Leichtathletilk-Verband verfügt plötzlich über starke Läuferinnen.
  • Klosterhalfen ist Teil des umstrittenen Nike Oregon Projekts, dessen Chef Salazar für vier Jahre wegen Dopings gesperrt ist.

Die WM-Tage von Doha in Katar waren kein Glanzstück für die Leichtathletik, die Gründe dafür sind in der abgelaufenen Woche zur Genüge diskutiert worden. Aber das wissen die Verantwortlichen dieses Vergabe-Unfalls natürlich auch, selbst wenn sie es öffentlich nicht einräumen. Aus deutscher Sicht jedoch hat sich Erstaunliches getan. Die erfolgreichen DLV-Athleten haben zuletzt ja den Namen ihrer Sportart ins Gegenteil verkehrt, denn gerade in der Schwerathletik waren und sind sie neben dem Mehrkampf erfolgreich: Mit Kugel und Diskus. Und mit dem Speer.

Überraschend jedoch ist, dass sich das Spektrum der medaillenträchtigen Disziplinen des DLV auf den Bereich des Laufens ausgedehnt hat. Zumindest im Frauen-Bereich, dank zweier Hochbegabter. Es ist ohnehin kaum verständlich, dass eine Nation mit 80 Millionen Einwohnern ein derart geringes Potenzial – oder Interesse – an Topläufern hat. Dass nun Gesa Felicitas Krause und Konstanze Klosterhalfen jeweils eine Bronzemedaille über 3000 Meter Hindernis und die 5000 Meter gewonnen haben, ist daher eine  seltene Fügung und eine, die auf  unterschiedlichen Wegen zustande kam.

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Krause ist eine auf sich gestellte Athletin, die sich in Afrika tummelt, um die Vorteile, die dortige Läuferinnen wegen der Höhenlage haben, auszugleichen. Klosterhalfen, lange für Leverkusen laufend, muss mit dem Makel leben, Teil des umstrittenen Oregon-Projekts zu sein, dessen Chef Alberto Salazar wegen Dopings gerade für vier Jahre gesperrt wurde.

Das mag wie Spielverderben klingen, ist aber gerade in Zeiten der enormen Steigerungen persönlicher Bestleistungen, wie sie Klosterhalfen geschafft hat, eine nicht zu bagatellisierende Zusatzinformation. Was auch immer das für Klosterhalfens Zukunft bedeutet.

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