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Vermisster Fußballstar SalaLeiche im abgestürzten Flugzeugwrack gefunden

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Wrack_Flugzeug_Sala

Die Unterwasseraufnahme aus dem Ärmelkanal zeigt das linke hintere Rumpfende des Piper-Malibu-Flugzeuges, mit dem der Fußballspieler Emiliano Sala am 21. Januar abgestürzt ist. 

London – Die Nachricht, die traurige Gewissheit brachte, kam am späten Abend. „Wir haben es gefunden“, teilte die zuständige britische Behörde AAIB mit, das verschollene Flugzeug, in dem der argentinische Fußballer Emiliano Sala Ende Januar in sein neues Leben aufgebrochen war. Die Wrackteile der Maschine wurde am Sonntag auf dem Meeresboden des Ärmelkanals geortet, auf den Videoaufnahmen ist ein Leichnam zu sehen.

Sala war gerade zu Cardiff City gewechselt

„Ich kann es nicht glauben, das ist ein Albtraum“, wird Salas Vater Horacio im argentinischen Fernsehen zitiert. Bis zuletzt hatte die Familie des 28-Jährigen, der im Winter vom FC Nantes zum walisischen Klub Cardiff City gewechselt war, auf ein Wunder gehofft. Eine Spendenaktion, an der sich zahlreiche Top-Spieler beteiligten, hatte die Fortsetzung der Suche bis zuletzt ermöglicht.

David Mearns fand das Wrack

Der angeheuerte Experte David Mearns teilte mit, dass sein Team das Wrack anhand der Registriernummer identifiziert habe. „Die größte Überraschung war, dass der größte Teil des Flugzeugs noch da war“, sagte er.

Eine AAIB-Stellungnahme bestätigte am Montagmittag den Fund eines Leichnams – ob es sich um Sala oder um den britischen Piloten handelt, blieb zunächst offen.

Sitzkissen am Strand angespült

Horacio Sala war das einzige Familienmitglied, das in Argentinien geblieben war. „Ich spreche jeden Tag mit meinen Verwandten“, sagte er: „Sie haben bislang immer gesagt, dass die Tage ohne eine Nachricht vergehen.“ Die bis Sonntag letzte Meldung stammte von Mittwoch, als an der französischen Küste zwei mutmaßlich aus dem Flugzeug stammende Sitzkissen angespült worden waren.

Emiliano Sala hatte kurz bevor die in Nantes gestartete Maschine, in der außer dem 28-Jährigen nur noch der Pilot saß, rund 20 Kilometer nördlich der Kanalinsel Guernsey vom Radar verschwunden war in einer Sprachnachricht noch seine Angst vor einer Katastrophe geäußert.

„Ich bin in einem Flugzeug, das aussieht, als würde es auseinanderfallen, und ich bin auf dem Weg nach Cardiff“, teilte er über WhatsApp Freunden und Verwandten mit, „wenn Ihr in anderthalb Stunden nichts von mir hört: Ich weiß nicht, ob die jemanden schicken, sie werden mich ohnehin nicht finden. Papa, ich habe solche Angst.“

In Nantes und bei seinem neuen Verein in Cardiff hatte das Unglück große Bestürzung ausgelöst. Die Heimspiele der beiden Klubs wurden in den vergangenen Tagen zu Gedenkveranstaltungen.

Seine frühere Mitspieler liefen beim 1:1 gegen AS St. Etienne in Trikots mit der Aufschrift „On t'aime Emi“ („Wir lieben dich, Emi“) auf, beim Aufwärmen trugen sie grüne Armbänder als Zeichen der Hoffnung. In Anlehnung an Salas Rückennummer wurde die Partie in der neunten Minute unterbrochen. (sid)

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