Abo

Offenlegen und lernenStudie will sexualisierte Gewalt im Sport aufdecken

Lesezeit 2 Minuten
5FA1FE0042934B17

Köln – Der Landessportbund (LSB) NRW fördert eine neue Studie, „Sexualisierte Grenzverletzungen, Belästigung und Gewalt im organisierten Sport in NRW – Häufigkeiten und Formen, sowie der Status quo der Prävention und Intervention“, so der Titel.

Die Studie sei „lange überfällig“, sagt Präsidiumsmitglied Mona Küppers. Birgit Palzkill ist beim LSB die unabhängige Beauftragte zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und beobachtet die Thematik seit vielen Jahren. Zwar habe sich einiges geändert, zum Beispiel würden Fälle von Missbrauch oder Vergewaltigung konsequenter aufgeklärt. Doch das Ziel, dass jeder bei „jeder Grenzverletzung ohne Angst sagen kann: Ich möchte das nicht“, so Palzkill, sei noch nicht erreicht.

Alle Mitglieder des Landessportbunds sollen befragt werden

Die Studie soll zeigen, wie viele Breitensportler betroffen sind. Dazu sollen im Frühjahr in einer Online-Umfrage alle Mitglieder des LSB befragt werden. Zwei Anlaufstellen für Betroffene gibt es bereits, im Rheinland und Westfalen/Lippe. Aber das Netz soll bei Bedarf ausgebaut werden. Betroffene wolle man nicht nur als Opfer ansehen, sondern auch von ihrem Wissen lernen, sie einbeziehen. „Das ist kein einfacher Schritt, aber ein wichtiger“, erklärt die Wuppertaler Sportsoziologin Bettina Rulofs.

Sexualisierte Gewalt gebe es überall, doch habe der „Sport eine hohe Bedeutung, vor allem für Kinder“, so Rulofs. Ein genauer Blick auf die Strukturen lohnt sich also. Denn, so sagt LSB-Vorstand Martin Wonik: „Jede Information kann letztlich Kindern helfen.“

KStA abonnieren