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Schwerer Rassismus-VorwurfDeutscher Judo-Bund bestätigt „Vorfall“ bei WM-Vorbereitung

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Symbolbild

Frankfurt/Main – Der Deutsche Judo-Bund untersucht einen Vorfall zwischen einem Athleten mit afrikanischen Wurzeln und einem Trainer während der Vorbereitung auf die U-21-Weltmeisterschaft. „Es gab einen Vorfall, ein Trainer soll sich schlecht verhalten haben“, sagte DJB-Präsident Peter Frese am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Details könne er nicht nennen. Am kommenden Freitag werde sich der Rechtsausschuss des Verbandes in Potsdam mit dem Fall befassen und sowohl den Trainer als auch den Athleten anhören.

Zuvor hatte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet, dass der 18 Jahre alte Athlet aus Hamburg bei der Vorbereitung auf die U-21-WM in Marrakesch in Kienbaum bei Berlin nach eigener Darstellung von einem Landestrainer „übel beschimpft und körperlich angegriffen“ worden sein soll. Auf schriftliche Anfrage bat der Trainer um „Verständnis, dass ich aufgrund eines laufenden Verfahren Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt keine Auskünfte zum Vorfall in Kienbaum erteilen kann“, wie er in einer E-Mail an die dpa schrieb.

Athlet will keine Anzeige erstatten

Der Sportler habe sich laut „FAZ“ dagegen entschieden, Anzeige zu erstatten. Die körperliche Auseinandersetzung wollte er „nicht einen rassistischen Angriff nennen“. „Ich bin der einzige Dunkelhäutige in der Mannschaft. Bei einigen ist er ganz normal. Ich kann nicht pauschal sagen, er hasst Schwarze, er hat etwas gegen Schwarze. Das kann ich nicht sagen. Aber ich kann sagen, dass er etwas gegen mich hat“, zitierte die Zeitung den Athleten. „Ich kann so etwas ab, ist nicht schlimm. Aber als Trainer! Das kann man einfach nicht machen, so halt nicht. Witze machen ist okay, aber beleidigen...“, sagte er.

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Es gebe unterschiedliche Aussagen darüber, was passiert sei, sagte Verbandschef Frese. „Aber wenn so etwas passiert, haben wir als Verband die Pflicht, sofort Maßnahmen einzuleiten und der Sache nachzugehen.“ (dpa)

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