In IngolstadtViktoria Köln erwartet eine Nervenschlacht

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Innenverteidiger Dominik Lanius möchte mit dem FC Viktoria in der Auswärtspartie beim FC Ingolstadt erneut kein Gegentor kassieren. 

Köln – Wenn Pavel Dotchev an den vergangenen Montag denkt, schießen ihm beinahe unweigerlich Tränen der Rührung in die Augen: „Das war ein unvergesslicher Moment für mich“, erinnert sich der Trainer des Fußball-Drittligisten FC Viktoria Köln mit Ergriffenheit an seine erste Teilnahme am Kölner Rosenmontagszug zurück. „Die Freude in den Gesichtern der Menschen kann man mit Worten kaum beschreiben.“ Gemeinsam mit Kapitän Mike Wunderlich durfte der 54-Jährige vom Wagen des Zugleiters und Viktoria-Vizepräsidenten Holger Kirsch die Kamelle unter das närrische Volk bringen; der zuvor in Sachen Karneval eher etwas zurück haltende Coach wird nun endgültig seinen Frieden gefunden haben mit dem kölschen Fasteleer.

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Nur einen Tag später stand schon nicht mehr das jecke Treiben im Mittelpunkt von Dotchevs´ Universum, sondern die Vorbereitung seiner Mannschaft auf die Auswärtspartie am Sonntag (13 Uhr, Audi Sportpark) beim FC Ingolstadt. Zwar konnten sämtliche Viktorianer nach dem knappen 1:0-Erfolg am letzten Spieltag gegen Sonnenhof Großaspach ein wenig durchpusten – ausruhen kann sich in Höhenberg aber niemand.

Denn die Konstellation bleibt weiterhin prekär für die Rechtsrheinischen, nach dem 1:0-Erfolg des Chemnitzer FC am Montag gegen den FC Bayern München II ist die Viktoria wieder auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Trotz des aus Kölner Sicht eher deprimierenden Tabellenbildes fordert der Trainer sein Ensemble dazu auf, die Contenance zu wahren: „Wir sollten nicht auf die Konkurrenten, sondern nur auf uns schauen“, mahnt der Fußballlehrer. „Entscheidend wird in den kommenden Wochen sein, die Nerven zu behalten.“

Acht Zähler aus fünf Spielen

Und bislang gestaltet sich anno 2020 ja auch gar nicht so verkehrt: Aus den fünf Spielen im neuen Jahr hat der Aufsteiger immerhin acht Zähler gesammelt, zwei Mal gewonnen, zwei Mal die Punkte geteilt und einmal verloren. Da aber auch die Widersacher nicht schlafen und sich mit der Viktoria ein enges Rennen um den am Ende rettenden Platz 16 liefern, stellt der Sportliche Leiter Marcus Steegmann diese Gleichung auf, die bestenfalls äquivalent ist mit dem Klassenerhalt: „Ich denke, man braucht Minimum 46 Punkte, um die Liga zu halten“, rechnet Steegmann. „Aber natürlich ist das reine Spekulation.“ Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass die Rechtsrheinischen in den noch verbleibenden 13 Begegnungen 17 Zähler sammeln müssten – keine aussichtslose Aufgabe für wieder erstarkten Höhenberger, die nun auch defensiv kompakter stehen.

Ingolstadt mit Nervenflattern

Der kommende Gegner hat in diesen Wochen vor allem mit sich selbst zu kämpfen. Nach der 0:3-Pleite zuletzt bei Hansa Rostock, es war die dritte Niederlage in Folge, beginnt bei den Ingolstädtern allmählich das große Nervenflattern: „Für uns ist es eine schwierige Phase“, erläuterte Trainer Jeff Saibene unlängst. „Man merkt, dass die Selbstverständlichkeit aus der Vorrunde fehlt.“ Zwar belegt der FCI immer noch Rang vier und liegt somit aussichtsreich im Aufstiegsrennen; womöglich kommt der Zweitliga-Absteiger für die Viktoria aber zur rechten Zeit: Die Abwehr der Schanzer präsentiert sich ungewohnt wackelig, auch in der Offensive läuft es nicht mehr nach Plan. In den vergangenen beiden Spielen gelang den Oberbayern kein eigener Treffer. Als Losung für die Heim-Begegnung gegen Köln gibt der Luxemburger Coach seinem Team folgendes mit auf den Weg: „Wir müssen die Zusammenarbeit verbessern“, fordert Saibene – ein bemerkenswerter Hinweis nach 25 absolvierten Begegnungen.

Während die zuletzt angeschlagenen Kölner Fußballer Hamza Saghiri (grippaler Infekt) und Kevin Holzweiler (Faserriss) wohl wieder in den Kader rücken werden, steht hinter dem Einsatz von Patrick Koronkiewicz noch ein kleines Fragezeichen: Der Rechtsverteidiger musste aufgrund von muskulären Problemen in den letzten Tagen etwas kürzer treten.

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