Karnevalsfeier nach 4:3 in HalleSehnsucht von Viktoria Köln erfüllt sich

Lesezeit 3 Minuten
Handle Grönert

Simon Handle wird in Halle zur Pause eingewechselt und bereitet das 3:2 für die Viktoria vor.

  • Drittligist feiert auf der Karnevalssitzung in Mülheim.
  • Trainer Dotchev hat mit einer Umstellung Erfolg.
  • Ein Neuzugang überzeugt besonders.

Köln – Die obligatorische Karnevalssitzung war optimal getimt: Nach Monaten der sportlichen Tristesse ist dem Fußball-Drittligisten FC Viktoria Köln wieder ein Sieg gelungen. Einen Tag nach dem 4:3 (1:0)-Erfolg beim Halleschen FC durfte die Mannschaft am Samstag in der Mülheimer Stadthalle ausgelassen Karneval feiern.

Kölns Trainer Pavel Dotchev hatte in Halle zunächst für offene Münder gesorgt, als er seine Aufstellung präsentierte. Der erfahrene Coach war bei aufstiegswilligen, aktuell aber kriselnden Hallensern von seiner Grundformation im 4-2-3-1-System abgewichen und hatte auf ein 4-4-2 umgestellt. Mit zwei dichten Viererketten sollten die wuchtigen Gastgeber bekämpft und bestenfalls auch besiegt werden.

Frühe Führung durch Carls

Die Modifikationen griffen, die Viktoria setzte früh den ersten Nadelstich. Schalke-04-Leihgabe Jonas Carls hatte den Turbo angeschaltet, ließ seinen Gegner Mathias Fetsch stehen und drosch den Ball durch die Beine von Kai Eisele hindurch zur frühen Führung (6.). Der Linksverteidiger erweist sich als Verstärkung und konnte anschließend auch den Grund für seine Schnelligkeit erklären: „Ich trainiere das schon, wobei ich eigentlich immer schnell war. Das scheint in meinen Genen zu liegen.“

Nach dem 0:1 drückte Halle ordentlich auf das Gaspedal und startete wilde Angriffe auf das Viktoria-Tor. Der bis dahin sichere neue Keeper André Weis und Glück bewahrten die Rechtsrheinischen jedoch vor einem Gegentreffer. Spätestens nach dem 2:0, der junge Kai Klefisch hatte die Kugel per Drehschuss in den rechten Torwinkel befördert (49.), deutete sich der erste Kölner Erfolg nach zuletzt 13 sieglosen Spielen in Folge an. Aber die kernigen Gastgeber gaben sich noch lange nicht geschlagen und kämpften sich begünstigt durch einen schweren Fehler von Viktorias Torwart zurück (65.). Der FC Viktoria verlor nun die Kontrolle und musste einen weiteren Nackenschlag hinnehmen. Mathias Fetsch gelang nach einem Stellungsfehler von Rechtsverteidiger Marcel Gottschling der Ausgleich (71.).

Das könnte Sie auch interessieren:

Die 7612 Zuschauer im Stadion jubelten frenetisch, die abstiegsbedrohten Gäste schienen sichere drei Punkte aus der Hand zu geben. Dank zweier weiterer Winter-Zugänge drehte Köln den Spieß jedoch um: Michael Seaton beförderte eine Hereingabe von Simon Handle zur erneuten Führung (79.) ins Tor, vier Minuten später nutzte Steven Lewerenz einen Patzer von HFC-Torsteher Eisele zum 4:2.

Mais´ Treffer in der vierten Minute der Nachspielzeit ging im kollektiven Kölner Freudentaumel beinahe unter – nach dem ersten Sieg seit dem 14. September hat sich der FC Viktoria ein wenig Luft verschafft im Abstiegskampf. „Die letzten Monate waren nicht einfach“, bilanzierte Dotchev schließlich. „Irgendwann wiederholt man sich und die Impulse verschleißen sich. Deshalb war dieses Erfolgserlebnis unglaublich wichtig.“

FC Viktoria: Weis - Gottschling, Dietz, Hajrovic, Carls - Ristl (46. Handle), Saghiri, Wunderlich, Klefisch (74. Lanius) - Bunjaku (82. Lewerenz), Seaton. - Zuschauer: 7612. - Tore: 0:1 Carls (6.), 0:2 Klefisch (49.), 1:2 Mai (65.), 2:2 Fetsch (71.), 2:3 Seaton (79.), 2:4 Lewerenz (83.), 3:4 Mai (90.+4).

KStA abonnieren