Kommentar zu Transfers des DrittligistenFrische Kraft und freie Köpfe für Viktoria

Lesezeit 2 Minuten
bopp_19_02779

Viktoria-Kapitän Mike Wunderlich

  • Nach 13 Spielen ohne Sieg plagt den Klub die Angst vor dem Abstieg.
  • Das Selbstvertrauen ist trotz des guten Saisonstarts abhanden gekommen.
  • Einige schwere Verletzungen haben die Höhenberger zum Handeln gezwungen.

Köln – Viktoria Köln musste reagieren. Der abstiegsgefährdete Fußball-Drittligist hat fünf neue Spieler verpflichtet, und wohl kaum einmal in den vergangenen Jahren hat der Klub Zugänge so dringend benötigt wie diesmal.

Vor großzügigen Korrekturen am Kader haben sie zwar noch nie zurückgeschreckt, doch die Voraussetzungen haben sich eben doch verändert: Während es bisher meistens darum ging, ein der Konkurrenz ohnehin überlegenes Aufgebot punktuell weiter zu verstärken, bestimmt im Winter 2020 die Angst das Handeln. Den Höhenbergern droht die rasche Rückversetzung in die Regionalliga, der sie erst im Sommer nach sieben Jahren teils verzweifelter Versuche entkommen sind. Das wäre fatal.

Ein Team im freien Fall

Auch wenn die Rechtsrheinischen zu ihren Transfers durch mitunter schwere Verletzungen gezwungen waren, so steckt darin auch das stille Eingeständnis einer zu Saisonbeginn missratenen Personalplanung. Nachdem das Team mit einem starken Start sein Potenzial angedeutet hatte, rutschte es in die Krise: Der letzte Sieg liegt so lange zurück, dass sich ohne freundliche Unterstützung des Archivs schon kaum noch jemand daran erinnern kann.

Das könnte Sie auch interessieren:

Moment – ach ja, am 14. September ein 3:2 in Münster. Wenn man das fahrlässige Pokal-Aus beim Mittelrheinligisten FC Hennef hinzunimmt, sind das 13 Pflichtspiele ohne Sieg. Das ist kein bedenklicher Trend, das ist der freie Fall.

Mannschaften in einer solch prekären Situation haben längst ein von ihren sportlichen Qualitäten unabhängiges Problem: Sie haben aufgehört, an sich und ihre Erfolge zu glauben. Auch, und vielleicht gerade deshalb braucht es neue Spieler, die mit den negativen Erlebnissen der vergangenen Monate nichts zu tun haben. Noch wichtiger als frische Beine sind für die Viktoria freie Köpfe.

KStA abonnieren