Kommentar zur TrainerentlassungDotchev scheitert bei Viktoria an den Alpha-Tieren

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Dotchev weg

Trainer Pavel Dotchev verabschiedet sich aus Höhenberg.

Köln – Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet Patrick Glöckner der wesentliche Auslöser für die Freistellung von Viktorias Trainer Pavel Dotchev war. Der Coach des Liga-Konkurrenten Waldhof Mannheim war durch den 2:1-Erfolg seiner Mannschaft am Samstag gegen taumelnde Höhenberger schließlich wesentlich beteiligt am Schlussakt des gut eineinhalb Jahre währenden Wirkens des sympathischen Deutsch-Bulgaren im Rechtsrheinischen. Genau: Es handelt sich exakt um den Fußballlehrer Glöckner, der im Mai 2019 auf Rang eins stehend einen Spieltag vor Saison-Ultimo bei der Viktoria vor die Tür gesetzt worden war.

Warum Dotchev den Laden nicht mehr in den Griff bekam, liegt auf der Hand: Zwar war der FC Viktoria vor seiner zweiten Spielzeit in Liga drei personell umfassend verstärkt worden; Namen wie Marcel Risse, Timmy Thiele oder Ex-Bundesliga-Torwart Sebastian Mielitz besitzen durchaus Strahlkraft, zumal in der untersten deutschen Profiklasse. Aber es sind eben auch nur Namen von Fußballern, die womöglich bereits an ihrem Zenit angelangt, oder sogar darüber hinaus sind. Und Namen alleine gewinnen nun einmal keine Spiele.

Irrglaube bei der Kaderplanung

Dass es zu Reibereien innerhalb eines Teams kommen kann, ist nicht ungewöhnlich und gerade im Profibereich zuweilen sogar förderlich. Viktoria Köln hat sich bei der Zusammenstellung des Kaders vielleicht aber selbst ein wenig blenden lassen und ist dem Irrglauben verfallen, dass Prominenz gleichbedeutend mit Erfolg und Fortschritt ist. Denn genau das war das Credo der Kölner Verantwortlichen vor dieser Saison: sich zu verbessern.

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Pavel Dotchev ist nicht nur gescheitert, weil er mit seiner Mannschaft nicht mehr gewinnen konnte, sondern auch an der Formierung des eigenen Kaders. Zu viele Häuptlinge und Alpha-Tiere sind nicht die Garanten für ein Spitzenteam, besonders dann nicht, wenn es bei den sogenannten Platzhirschen in sportlicher Hinsicht hakt.

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