Nach der Rückkehr aus ChemnitzAngriff auf Fans von Viktoria Köln

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Albert Bunjaku trifft in Chemnitz

Köln – Für einige Anhänger des Fußball-Drittligisten FC Viktoria Köln entwickelte sich die Ankunft am späten Samstagabend in Höhenberg zu einem Albtraum: Der Fanbus, mit dem sie soeben aus Chemnitz zurückgekehrt waren, wurde von etwa 25 Leuten angegriffen, Scheiben gingen zu Bruch und der Bus wurde demoliert. Eine Person erlitt eine Gehirnerschütterung und einen Nasenbeinbruch, die übrigen Beteiligten leichtere Verletzungen.

Der Schock ist groß

Der Schock bei Viktorias Fans war also groß nach den Reisestrapazen einer 1000 Kilometer langen Fahrt durch Deutschland. Bislang gibt es noch keine Hinweise, wer bei Nachteinbruch auf die kleine Kölner Fanschar gewartet hat; nach den Anfeindungen von FC-Fans gegen Viktorias Hauptsponsor Franz-Josef Wernze beim Bundesliga-Spiel des 1.FC Köln am Freitag in Dortmund ist der Klub aus dem Rechtsrheinischen um eine weitere bittere Erfahrung reicher.

Ordentliches Spiel beim 2:2

Zumindest in sportlicher Hinsicht ist die Viktoria einigermaßen vernünftig ins Jahr 2020: Das 2:2 (2:2) beim Chemnitzer FC bringt die Mannschaft tabellarisch zwar nicht entscheidend weiter; dennoch war es für Trainer Pavel Dotchev ein Fingerzeig in die richtige Richtung: „Dass wir unsere Gegner an die Wand spielen, kann im Moment niemand erwarten“, bilanzierte der 54-Jährige. „Entscheidend war, dass die Jungs nach dem Rückstand eine Reaktion gezeigt und gekämpft haben.“

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Dotchev bringt drei Neuzugänge

Nach fünf Niederlagen in Folge hatte Dotchev bereits mit der Formation seiner Startelf Courage bewiesen: Drei Winter-Zugänge ließ der Coach von Beginn an spielen. André Weis begann im Tor, davor der neue Innenverteidiger Sead Hajrovic und links neben ihm der vom FC Schalke 04 ausgeliehene Jonas Carls. Im Duell zweier arg abstiegsbedrohter Kontrahenten erwiesen sich die Modifikationen als zielführend: Die Gäste starteten konzentriert, ohne sich zunächst Chancen zu erarbeiten.

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Das sollte sich im Verlauf der ersten Halbzeit jedoch ändern, denn es begann die wohl unterhaltsamste Viertelstunde der Viktoria-Saison. Nach einem dämlichen Foulspiel von Kölns Mart Ristl an Erik Tallig drosch CFC-Torjäger Philipp Hosiner den Elfmeter zur Chemnitzer Führung ins rechte Eck (25.).

„Die Saison ist noch lang“

Das Team von Ex-Viktoria-Trainer Patrick Glöckner wähnte sich im Aufwind und beförderte die Rechtsrheinischen für den Moment auf einen Abstiegsplatz. Binnen vier Minuten verwandelte Viktoria den Rückstand durch Tore von Kapitän Mike Wunderlich (32.) und Albert Bunjaku (36./14. Saisontor) jedoch in eine Führung – die etwa 30 mitgereisten Anhänger jubelten, Köln war zurück in der Partie. Ein unberechtigter weiterer Strafstoß – Hajrovic war von Bonga umgerannt worden, doch Schiedsrichterin Katrin Rafalski wertete die Aktion als Foulspiel von Viktorias Innenverteidiger, ermöglichte den Sachsen das 2:2 (39.).

Torwart Weis überzeugt

Nach dem Wechsel kratzten beide Teams am Sieg, am Ende konnte sich die Viktoria bei ihrem starken Torwart bedanken, dass sie mit einem Remis die Heimreise antrat. Sportvorstand Franz Wunderlich meinte: „Nach zwölf sieglosen Spielen hat dieser Auftritt Mut gemacht. Wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen, die Saison ist noch lang.“

FC Viktoria Köln: Weis - Gottschling, Dietz, Hajrovic, Carls - Ristl, Dej (79. Klefisch) - Holzweiler (64. Lewerenz), Wunderlich, Handle - Bunjaku (83. Seaton). – Zuschauer: 4142. – Tore: 1:0 Hosiner (25./Foulelfmeter), 1:1 Wunderlich (32.), 1:2 Bunjaku (36.), 2:2 Hosiner (39./Foulelfmeter).  

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