Wegen Hygienekonzept von DFL und DFBViktoria Köln sieht erhebliche Probleme

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Viktoria-Geschäftsführer Axel Freisewinkel

  • Die Drittligisten wissen nach wie vor nicht, ob sie ihre Saison fortsetzen.
  • Für einige Klubs dürfte die Umsetzung der Hygienekonzepte wirtschaftlich nur schwer zu stemmen sein.
  • Die Kölner erhalten die Drittliga-Lizenz für die kommende Saison unter Auflagen.

Köln – Während die Bundesligisten und auch die Vereine der Zweiten Bundesliga seit Mittwoch wissen, dass vermutlich ab Mitte Mai wieder Fußball gespielt werden kann, wartet die Dritte Liga noch auf ein Signal des für den Spielbetrieb zuständigen Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Ob der Ball auch in der untersten deutschen Profi-Spielklasse demnächst wieder rollen wird, erscheint jedoch weiterhin fraglich, denn den 20 Klubs steht zur Vorbereitung eines möglichen Re-Starts reichlich Arbeit bevor.

Gerade das von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und vom DFB gemeinsam entwickelte 51-seitige Hygienekonzept stellt einige Vereine vor erhebliche Probleme. Von einer individuellen Anreise zu den Partien ist da die Rede, eine Maskenpflicht in den Kabinen wird eingefordert und personalisierte Trinkflaschen. Es gibt kaum etwas, was in dem Konzept nicht minutiös erarbeitet worden ist.

Hoher personeller Aufwand

Während die Umsetzung für die Erst- und Zweitligisten keine allzu großen Schwierigkeiten darstellen dürfte, stehen einige Klubs aus Liga drei vor Problemen – vor allem mit Blick auf die zusätzlichen Kosten und das notwendige Personal. Die Vereine sollen etwa einen Arzt benennen, der als Hygienebeauftragter die Gesamtverantwortung für die Umsetzung des medizinischen Konzepts trägt.

Als weitere Hindernisse für eine Wiederaufnahme der seit Anfang März ruhenden Saison könnten sich hohe Kosten für sogenannte „Quarantäne-Trainingslager“ erweisen, in die sich die Teams eine Woche vor Spielbeginn begeben sollen. „Es wird bestimmt Diskussionen unter den Vereinsvertretern geben“, glaubt Viktoria-Geschäftsführer Freisewinkel. „Und man muss sich auch hinterfragen, ob ein solch umfangreiches Hygienekonzept für die Drittligisten wirtschaftlich zu stemmen ist.“

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Allein: Die Zeit eilt, noch elf Spieltage sind zu absolvieren, bestenfalls mit einem Saisonende vor dem 30. Juni, um nicht in juristische Verwicklungen bezüglich auslaufender Spielerverträge zu geraten. Falls gespielt werden sollte, dann frühestens am vorletzten Mai-Wochenende, da den Mannschaften zuvor ein zweiwöchiges Mannschaftstraining ermöglicht werden soll.

Die Viktoria könnte derweil auch in der kommenden Saison Dritte Liga spielen: Anfang der Woche hat der Aufsteiger die Lizenz erhalten, wenn auch mit kleinen Auflagen. „Wir haben den DFB gebeten, den Einbau unserer Rasenheizung verschieben zu dürfen“, so Freisewinkel. Über diese Bitte wird der DFB-Spielausschuss entscheiden, ab dem 11. Mai sollten die Bauarbeiten für die etwa 800 000 Euro teure Rasenheizung beginnen.

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