St.-Petrus-KapelleEin Aushängeschild mit Historie

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Das genaue Alter der St.-Petrus-Kapelle in Wachendorf lässt sich nur schätzen. Trotz der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1680 dürfte das Gotteshaus weitaus älter sein. (Repro: Romanowski)

Das genaue Alter der St.-Petrus-Kapelle in Wachendorf lässt sich nur schätzen. Trotz der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1680 dürfte das Gotteshaus weitaus älter sein. (Repro: Romanowski)

Mechernich-Wachendorf – Nach Monate währenden Renovierungsarbeiten wird die St.-Petrus-Kapelle am Mittwoch, 13. Oktober, um 18 Uhr feierlich eingeweiht. Der Termin ist ganz bewusst gewählt, wie Joachim Schulte, der Vorsitzende des Kirchenvorstands der Pfarrgemeinde St.-Johann-Baptist, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ jüngst berichtete.

„Den Einweihungstag haben wir gewählt, da es der zweite Jahrestag des Todes unseres früheren Pastors, Albert Janssen, ist“, erklärte Schulte. Pastor Janssen, hatte die Renovierung des Wachendorfer Gotteshauses noch selber eingeleitet. So wurden unter anderem vom Baumwurzelwerk bedingte Risse in den Wänden behoben und die Elektroinstallation überholt. Man habe alles getan, um eine solide Wiederherrichtung des Gebäudes zu gewährleisten, schließlich sei eine Kapelle oder Kirche das Aushängeschild einer jeden Gemeinde, so Schulte weiter. Im Fall der Kapelle St. Petrus hat man es zudem mit einem geschichtsträchtigen Aushängeschild zu tun.

Wie Joachim Schulte erläuterte, findet sich die erste urkundliche Erwähnung der Kapelle in einem Visitationsbericht des Zülpicher Dechanten Franz Müller aus dem Jahre 1680. Allerdings, so betont Schulte, sei das Gotteshaus dennoch weitaus älter. Nach dem Urteil eines Provinzialkonservators, der den Bau 1931 in Augenschein nahm, entstand das Kirchenschiff der Kapelle im neunten bis zehnten Jahrhundert, den Chorraum schrieb der Fachmann dem 15. Jahrhundert zu. Im 12. Jahrhundert unterstand die Pfarrei Antweiler-Wachendorf laut Schulte dem Stift Dietkirchen bei Bonn, der den Heiligen Johann Baptist und Petrus geweiht war. So sei anzunehmen, dass die beiden Patrone auch in Antweiler und Wachendorf seit jener Zeit verehrt werden.

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Die Kapelle gehörte stets zum Schloss Wachendorf und damit dessen Eigentümern, so Schulte. Erst seit 1971 ist die Kapelle per Schenkungsurkunde im Besitz der katholischen Kirchengemeinde Antweiler-Wachendorf. Freiherr von Ritz schaffte 1786 die Glocke an, die heute noch täglich in dem kleinen Gotteshaus erklingt. Aufgrund des Abbruchs und Wiederaufbaus der Kirche in Antweiler wurde sie erst 1851/1852 zur Feier der Gottesdienste renoviert.

Anschließend überließ man die Kapelle wieder dem Verfall. Mit schadhaftem Dach, fensterlos und ohne Türen war sie Spielplatz der Kinder, bis 1931 der damalige Lehrer Fritz Potthoff den Anstoß zur neuerlichen Renovierung und Gestaltung zum Kriegerdenkmal gab, die im Oktober 1932 abgeschlossen wurde.

Bereits in den Jahren 1974/1975 war die Kapelle aufwendig saniert worden. Damals, so berichtet Schulte, stieß man auf ein altes Fußbodenniveau, das etwa einen Metern tiefer als der bis dahin genutzte Fußboden lag. Man entschloss sich, das ganze Gebäude auf das alte Niveau abzusenken. Die benachbarte Petrusstraße wurde aus Sicherheitsgründen einen Meter westwärts verlegt, um Erschütterungen des Baus durch Schwerlastverkehr zu vermeiden.

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