Erstmals seit drei Jahren singt Kölns größter Chor wieder Weihnachtslieder im Rhein-Energie-Stadion. Beim Soundcheck herrscht große Vorfreude.
„Loss mer Weihnachtsleeder singe“Vorfreude im Stadion – Köln stimmt sich auf Weihnachten ein
„Dass das Stadionsingen jetzt wieder stattfindet, ist ja ein perfekter Abschluss“, sagt Maria Berger vom Jugendchor St. Stephan. Sie wird „Loss mer Weihnachtsleeder singe“ am Freitagabend im Rhein-Energie-Stadion als Solistin eröffnen. Nach neun Jahren hat sie an diesem Abend ihren letzten Auftritt mit dem Chor, einen besseren Abschluss hätte sie sich nicht wünschen können. „Total freudig, aber auch ein bisschen emotional“, fühlt sich die Sängerin beim Soundcheck.
Videos vom Soundcheck finden Sie auf dem Instagram-Account @ksta_koeln in den Stories.
Christoph Broll spielt dazu die ersten Töne des Abends auf seiner Violine. In den noch leeren Rängen hallt wenige Stunden vor dem Beginn die weihnachtliche Melodie von „Stille Nacht, heilige Nacht“ von einer Seite zur anderen des Stadions.
Alles zum Thema Loss Mer Singe
48.000 Zuschauer im Rhein-Energie-Stadion erwartet
Später werden 48.000 Menschen hier sitzen, schunkeln und mitsingen. „Wir wollten dieses wunderbare Lied ganz am Anfang singen, um den Menschen noch einmal vor Augen zu führen, welch stille Zeit Corona-bedingt hinter uns liegt“, erklärt der musikalische Leiter Michael Kokott den ungewöhnlichen Auftakt.
Ein Wermutstropfen: Da nur 2 von 32 geplanten Sonderbahnen der Kölner Verkehrs-Betriebe fahren, beginnt die Veranstaltung mit etwas Verzögerung statt pünktlich um 18 Uhr. So soll allen Gästen die vollständige Teilnahme ermöglicht werden. Grund für die ausfallende Bahnen: akuter Fahrermangel bei der KVB.
Die Probe ist straff getaktet, müssen doch noch Björn Heuser, Kasalla, die Höhner und viele weitere Größen der Kölner Musikszene auf die Bühne. Frank Reudenbach von Klüngelköpp wartet, als nächstes das Mikro übernehmen zu können – laut Kokott „eine sensationelle Stimme, eine der Besten von Köln“. Hinter der Bühne füllen die Südkurven-Chöre langsam die Ränge. In dicken Mänteln und mit Handschuhen verteilen sie sich so im Stadion, dass sie in Form eines Weihnachtsbaums aufgebaut sind.
Auch in den warmen Räumen des Stadions wärmen sich Stimmen auf. Dort stimmt das Junge Frauen-Vokalensemble Ukraine den Song „You raise me up“ an. Schon die Probe-Version in a cappella lässt erahnen, wie emotional der Auftritt werden wird.
Während sich immer mehr Sängerinnen und Sänger einfinden, wir auch das Wetter etwas angenehmer. Der Regen, der den Tag über auf die noch aufgebaute Eisfläche in der Mitte des Fußballfeldes eingeprasselt ist, verzieht sich langsam und ermöglicht Köln eine besinnliche Einstimmung auf die bevorstehenden Feiertage.