Stadtbahnen vorgestelltNeue KVB-Züge - aus den 80er Jahren

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Neue alte KVB-Bahn: Die Serie K2400 besteht aus entkernten und umgerüsteten Hochflur-Bahnen aus den 1980er Jahren.

Neue alte KVB-Bahn: Die Serie K2400 besteht aus entkernten und umgerüsteten Hochflur-Bahnen aus den 1980er Jahren.

Am Ende der Demontage blieb nur das Wagengerippe. Das Stahlskelett einer alten Hochflurbahn aus den 1980er Jahren. Die gebrauchte Fahrzeug-Hülle hat ein komplett neues Innenleben bekommen und die Kölner Verkehrs-Betriebe präsentierten am Freitag ein hochmodernes Fahrzeug: Prototyp eines groß angelegten Umrüstungsprogramms, das aus der Baureihe K2100 die Serie K2400 macht. „Wir freuen uns über das Comeback der alten Bahnen“, so KVB-Chef Jürgen Fenske.

Als vor einigen Jahren die Entscheidung über eine Nachfolgegeneration für die inzwischen 30 Jahre alten 2100er-Fahrzeuge anstand, entschied sich die KVB für die Strategie Umrüstung statt Neukauf. Ein wesentlicher Grund: Die Qualität der Bahnen, vor allem die des Stahls und der Wagenkästen, „war besser, als wir uns das vorgestellt hatten“, so Bereichsleiter Thomas Miebach.

Auch Fahrgestelle, Bremsen und Getriebe mussten lediglich generalüberholt werden. Die Türen würden überarbeitet, die Trittstufen behindertengerecht optimiert, ölfreie Kompressoren eingebaut. Der umgestaltete Fahrgastraum bietet mehr Platz für Kinderwagen, Rollstühle etc. und auch mehr Sitzplätze, da jeder Wagen nur noch einen Fahrerstand hat. Die neuen Bahnen sind im Gegensatz zu ihren Vorgängern klimatisiert: Die Firma Vossloh-Kiepe entwickelte die laut KVB flachste Klimaanlage, die es für Schienenfahrzeuge gibt; die nur 25 Zentimeter hohen Module sind auf dem Dach installiert. Der Innenraum ist in hellem Grau verkleidet, Haltestangen und Heizverkleidungen sind aus Edelstahl.

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Fenske hob hervor, dass die meisten Arbeiten von den Kollegen in der Weidenpescher KVB-Werkstatt erledigt und damit Arbeitsplätze gesichert worden seien. Und dass das Umrüstungsprogramm Geld spare: Ein umgebautes Fahrzeug kostet laut KVB 1,7 Millionen Euro – eine neue Bahn würde mit 3,2 Millionen Euro zu Buche schlagen. Die Stadt unterstützt das Projekt mit 1,3 Millionen Euro pro Fahrzeug.

Die ersten beiden Fahrzeue werden in den nächsten beiden Wochen als Doppelzug auf der Linie 13 unterwegs sein; bis 2017 sollen alle 28 umgerüsteten Züge rollen. Sie sollen ebenfalls wieder 30 Jahre lang halten. Oberbürgermeister Jürgen Roters („Das ist ein Innovationsschub für diese Stadt“) durfte als erster die neue Bahn über das Werkstattgelände steuern – und ließ sich anschließend mit dem Prototypen zum Rathaus fahren.

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