Stephan Baeck beerbt Trainer Svetislav Pesic

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Neue Perspektive: Stephan Baeck ist demnächst Trainer.

Neue Perspektive: Stephan Baeck ist demnächst Trainer.

Der bisherige Sportliche Leiter coacht in der neuen Saison den Basketball-Bundesligisten RheinEnergy.

Köln - Svetislav Pesic wirkte gelassen, als er den Raum betrat. Mit einem Grinsen im Gesicht begrüßte er die anwesenden Medienvertreter und bahnte sich seinen Weg zu dem ihm zugewiesenen Platz an der Kopfseite der Runde. Kölns Sportlicher Leiter Stephan Baeck kam wenige Minuten später hinzu, seine Miene verriet deutlich weniger Entspannung. Der Anlass der Pressekonferenz, zu der Basketball-Bundesligist RheinEnergy Cologne eingeladen hatte, war allen bekannt - zumindest teilweise. So sorgte die erste Nachricht, die Michael Mronz am Mittwochnachmittag zu verkünden hatte, im Auditorium für wenig Überraschung: Coach Svetislav Pesic wird den Klub verlassen, um beim FC Barcelona anzuheuern. „Es ist eine große Herausforderung für mich, in Spanien zu arbeiten“, begründete der Trainer seinen Entschluss, „Barcelona ist ein Klub mit großer Geschichte, der aber noch nie den Europapokal der Landesmeister gewonnen hat, das werde ich versuchen zu ändern.“ So weit , so erwartet. Nur wenige Sekunden später jedoch machte sich bei den Anwesenden leichte Verblüffung breit. „Wir präsentieren ihnen auch direkt den neuen Trainer“, fuhr Michael Mronz fort. Der Geschäftsführer erntete mit diesem Ausspruch fragende Blicke. Ein jeder grübelte, wer dies sein sollte, befand sich doch keiner der von der Fachwelt gehandelten Kandidaten im Zimmer. Die Auflösung folgte sogleich: Stephan Baeck, 37, wird in der neuen Saison die Mannschaft trainieren und seinen bisherigen Posten des Sportlichen Leiters zur Verfügung stellen. Ein neuer Mann, der die Aufgaben des Managers übernimmt, steht noch nicht bereit. „Es ist für mich natürlich keine einfache Situation“, beschreibt der über Nacht zum Coach avancierte Baeck, aber ich habe unter Svetislav Pesic so viel mitbekommen, dass mich diese Aufgabe sehr reizt.“

Sich gegen einen gestandenen Trainer und für Baeck zu entscheiden, bedeutet sowohl für den Klub als auch für den neuen Übungsleiter ein Wagnis, da der ehemalige Profi weder über Erfahrung als Trainer noch über eine Lizenz verfügt. Dieses Manko zu beheben sowie die personelle Planung voranzutreiben, wird in den nächsten Wochen den größten Teil von Baecks Zeit beanspruchen. Im Team sorgte die Installation Baecks für Überraschung, da sein Name in den letzten Tagen nicht gehandelt wurde. „Es gibt keinen, der das Konzept von Pesic besser fortführen könnte als Stephan“, glaubt Aufbauspieler Vladimir Bogojevic, „allerdings muss er sich als Coach erst einmal beweisen.“

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