Köln - Der 1. FC Köln hat einen weiteren Spieler verpflichtet. Am Dienstag gab der Erstliga-Aufsteiger bekannt, dass der Stürmer Wilfried Sanou aus Burkina Faso einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat. „Wir freuen uns, dass wir einen weiteren Nationalspieler für den FC gewinnen konnten“, kommentierte Manager Michael Meier gestern.

FORUM: Der 1. FC Köln und der Aufstieg

Sanou absolvierte bisher 46 Bundesliga- (5 Tore) und 51 Zweitligaspiele (4 Tore) für den SC Freiburg. In der vergangenen Zweitliga-Saison erlitt der 24-Jährige am achten Spieltag gegen Erzgebirge Aue einen Kreuzbandriss und fiel bis zum Saisonende aus. Dennoch versuchten die Freiburger, gleich nach Sanous Verletzung den auslaufenden Vertrag des nur 63 Kilogramm leichten Angreifers zu verlängern - vergeblich. Dass die Verhandlungen scheiterten, lag offenbar auch daran, dass Sanous Berater, der Österreicher Nick Neururer, nicht mehr mit den Freiburgern zusammenarbeiten wollte. Neururer berät auch Sanous Landsmann Jonathan Pitroipa, der bereits in der vergangenen Winterpause den SCF verlassen wollte, allerdings nicht durfte. Darüber entbrannte ein Streit zwischen Berater und Verein, mittlerweile steht Pitroipa beim HSV unter Vertrag.

Sanous herausragende Eigenschaft ist seine Schnelligkeit. Sollte er diese nach seiner Verletzung nicht verloren haben, dürfte er in der kommenden Saison zu den schnellsten Spielern der Ersten Liga gehören. Allerdings ist er im Abschluss nicht ganz so stark: Zwar erarbeitet er sich wegen seines Tempovorteils viele Chancen, verliert vor dem Tor jedoch regelmäßig die Ruhe. Wenn er jedoch trifft, bietet er den Zuschauern die ganz große Show: Bei seiner Radwende mit anschließendem Rückwärts-Salto steigt er so hoch, dass man kaum noch mit einer Landung rechnet. „Die Westafrikaner haben gute genetische Voraussetzungen für Fußball. Sie sind unglaublich schnell, das hat mit der Muskelfaserung zu tun“, sagte Ex-Trainer und Afrika-Experte Volker Finke. Unter Trainer Robin Dutt spielte Sanou in Freiburg eher zentral hinter den Spitzen. Er gilt zwar nicht als großer Passgeber, aber als einer, der dank seiner Schnelligkeit großen Wirbel macht. (chl)