Transfer-Posse um Tico

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Kommt Tico nun zum FC - oder doch nicht?

Kommt Tico nun zum FC - oder doch nicht?

Köln - Für Michael Meier begann die neue Woche mit einer heftigen Überraschung. Eigentlich hatte der Manager des 1. FC Köln geglaubt, den nigerianischen Nationalspieler Onyekachi „Tico“ Okonkwo unter Vertrag genommen zu haben. Dann berichteten jedoch Schweizer Medien, Okonkwo habe am Sonntag im Trainingslager des Schweizer Meisters FC Zürich an einem Testspiel gegen das dänische Spitzenteam Bröndby IF (3:1) teilgenommen. 58. Minuten stand der Spieler auf dem Platz, bereitete sogar ein Tor vor. „Ich muss zugeben, dass wir davon überrascht sind“, sagte Michael Meier am Montag. Noch verblüffter dürfte Meier gewesen sein, als die Zürcher am späten Nachmittag die Verpflichtung des Spielers bekannt gaben: Tico habe einen Vertrag bis 2011 unterschrieben, hieß es auf der Internet-Homepage des Klubs.

Eigentlich hatte Okonkwo bereits am Montag ins Trainingslager des 1. FC Köln nach Bitburg fahren sollen, wegen Verzögerungen bei der Erteilung eines Visums rechnete man jedoch erst heute mit der Ankunft des Mittelfeldspielers.

Schon am Freitag war Okonkwo jedoch beim FC Zürich aufgetaucht - weshalb er glaubte, weiterhin ohne Vertrag zu sein, war den Kölnern gestern ein Rätsel. „Der Spieler hat offenbar zwei Berater“, mutmaßte Meier. Die FC-Verantwortlichen sind sich jedenfalls sicher, mit Okonkwos bisherigem Klub, den Orlando Pirates aus Johannesburg, eine gültige Transfer-Vereinbarung geschlossen zu haben - und zwar mit der Zustimmung des Spielers. „Ich habe mit ihm telefoniert und ihn gefragt, ob er wirklich zum 1. FC Köln wechseln wolle“, berichtet Meier. Erst nach Okonkwos „Ja“ sei der Manager in die abschließenden Verhandlungen mit dem Präsidenten der Pirates gegangen und habe den Wechsel für eine Ablöse von 240 000 Euro zum Abschluss gebracht. Die Vertragsunterschrift des Spielers sollte nun im Trainingslager in Bitburg erfolgen.

Aus der Schweiz war gestern zu hören, der Spieler wolle zu seiner Verpflichtung in Zürich stehen. Die Schweizer zumindest gaben sich alle Mühe, weiter Fakten zu schaffen. Und statteten Okonkwo mit der Trikot-Nummer 10 aus.

Die Kölner haben nun die zuständigen Verbände in der Schweiz, in Deutschland und in Südafrika eingeschaltet. Der Verein überlegt jedoch auch, ob Tico noch um jeden Preis kommen soll. "Wir gehen davon aus, dass es keinen Sinn macht, einen Spieler zu verpflichten, der charakterlich nicht einwandfrei ist und wollen unser gut zusammengestelltes Team nicht belasten", sagte FC-Manager Michael Meier am Abend dem sid.

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