Tunnelbohrer haben schöne Namen...

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Auf der Bonner Straße wartet der "Nachläufer" von "Tosca".

Auf der Bonner Straße wartet der "Nachläufer" von "Tosca".

Jury wählte die Namen aus 500 von Bürgern eingereichten Vorschlägen aus.

Es gibt nur wenige Pressekonferenzen, bei denen sich der gesamte KVB-Vorstand den Journalisten präsentiert. Gestern war das der Fall. Dabei ging es weder um die Jahresbilanz noch um weit reichende Personalentscheidungen oder neue Millionenprojekte - die Unternehmensspitze präsentierte die Namen für die drei Tunnelbohrmaschinen, die ab Sommer die Röhren für die Nord-Süd-Stadtbahn durchs Erdreich graben. Und sie machte es richtig spannend, bevor die Namen bekannt gegeben wurden, die eine Jury aus rund 500 Vorschlägen Kölner Bürger ausgesucht hatte: Tosca, Rosa und Carmen sollen die Kolosse also heißen, so wie die dicken Mädchen aus dem Höhner-Hit von 2001. „Wir haben die Dimension der Maschinen mit der kölschen Seele in Einklang gebracht“, freute sich Vorstandssprecher Werner Böllinger.

Als das Geheimnis endlich gelüftet war, erklang aus den Lautsprechern der Erfolgs-Song - und „Hohn“ Henning Krautmacher („Wir fühlen uns sehr geehrt, dass die Maschinen die Namen unserer Töchter tragen“) betrat als Überraschungsgast den Raum. Mit ihrem unabhängig voneinander eingereichten Vorschlag hatten sich Carola Paetow, die bei der Deutschen Bahn beschäftigt ist, und KVB-Mitarbeiter Manfred Fourate (beide bekommen eine Party im „Colonia-Express“ spendiert) gegen eine Vielzahl von Ideen durchgesetzt. Mit „Kaspar, Melchior und Balthasar“ musste ebenso gerechnet werden wie mit „Prinz, Bauer und Jungfrau“ oder „Tünnes, Schäl und Hänneschen“. Origineller waren da schon die drei Musketiere „Athos, Aramis und Porthos“, „Buddel-Pitter, Buddel-Jupp und Buddel-Babsi“ oder „Gigantoborusrex, Borosaurus und Tuborix“. Nur knapp gescheitert war ein Einsender mit dem kölsch-katholischen Vorschlag „Jesses, Maria und Josef“.

„Tosca“ soll am 6. Juni als erste vom Bonner Wall aus die Arbeit aufnehmen. „Rosa“ folgt wenige Wochen später. „Carmen“, die kleine, startet am 4. Juli am Breslauer Platz.

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