Vier Kilometer Schienen einfach so geklaut

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Wegen dreistem Schienenklau müssen sich zwei Männer vor Gericht verantworten.

Wegen dreistem Schienenklau müssen sich zwei Männer vor Gericht verantworten.

Marburg - Wegen des Diebstahls einer ganzen Bahntrassestehen seit Freitag drei Männer in Marburg vor Gericht. Die 26 bis 29Jahre alten Russlanddeutschen müssen sich nach Angaben desLandgerichts wegen bandenmäßigen Diebstahls verantworten. Die Männeraus Nordrhein-Westfalen gestanden zum Prozessauftakt, im vergangenenJahr gut vier Kilometer Schienen und 6220 Stahlschwellen bei Lohra inMittelhessen abmontiert, abtransportiert und für mehrere 10 000 Euroals Schrott verkauft zu haben.

Für die Aktion hatten sie eine Briefkastenfirma mit dem Namen"Industriedemontage" mit Sitz in Bielefeld gegründet. Einen ähnlichenDiebstahl sollen die drei an anderer Stelle bereits vorbereitethaben, zur Ausführung kam es dann aber nicht mehr.

Briefkopf der Bahn verwendet

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Unter dem Briefkopf der Deutschen Bahn AG hatten sie dieBevölkerung mit Handzetteln über die Demontage der stillgelegtenStrecke informiert. Die auf Stahlschwellen verlegten Gleise wurdengleich komplett aus dem Schotter gerissen. Die tagelangen Arbeiten ander stillgelegten Strecke von Herborn nach Niederwalgern warenMitarbeitern im Rathaus von Lohra zwar aufgefallen, Nachfragen beider Bahn blieben aber zunächst ergebnislos.

Ein Anwohner schöpfteschließlich Verdacht und informierte die Polizei. Wenige Wochenspäter gingen die Männer der Polizei ins Netz, als Drahtzieher wurdeein 26-Jähriger in Meschede festgenommen. (dpa)

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