Von Köln nach Weimar

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Der Dirigent Stephan E. Wehr hat Anton Schweitzers Oper - Uraufführung im Jahre 1999 - eingespielt.

„Ein kleines Wunder in Zeiten knapper Kassen“: Dies schreibt die Thüringer Kulturministerin Dagmar Schipanski über die CD-Produktion der 1773 in Weimar uraufgeführten Oper „Alceste“ von Anton Schweitzer, die einst der junge Mozart als erstes deutsches Singspiel bezeichnete. Am 5. April wird die Doppel-Kassette in Weimar vorgestellt, als vermutlich letzte Frucht des Goethejahrs 1999. Damals wurde das Werk, dessen Libretto von keinem Geringeren als Christoph Martin Wieland stammt, wahrhaft ausgegraben, private Zugabe zum großen Dichterfest und zugleich Hinweis darauf, dass Weimars kulturelle Tradition hinter Goethe zurückreicht. Wieland, berühmter Schriftsteller der Aufklärung, war vor Goethe Prinzenerzieher des heranwachsenden Herzogs Carl August, und die Uraufführung fand drei Jahre vor dem Erscheinen des „Werther“-Autors am Weimarer Hof statt.

Die Aufführung 1999, eine weitere 2001 in Erfurt und schließlich das Zustandekommen der Aufnahme - dahinter steckt eine west-östliche Geschichte, quasi eine Köln-Weimarer Koproduktion. Der Kölner Künstler Cornel Wachter, die Weimarer ACC-Galerie und der Dirigent Stephan E. Wehr (der an der Kölner Musikhochschule lehrt) brachten Sponsoren und Helfer noch und noch auf die Beine, bis, in Etappen, die Arbeit abgeschlossen war. Jetzt liegt diese „Alceste“ beim Label Naxos komplett vor, unter Wehrs Leitung eingespielt vom Philharmonischen Orchester Erfurt und dem dortigen Opernchor. Ursula Targler singt die Königin Alceste, die der Forderung der Götter folgt und ihr Leben opfert, um den todkranken Admet (Christian Voigt) zu retten. Sylvia Koke ist ihre Schwester Parthenia und Christoph Johannes Wendel der Herkules, der mitleidig und munter Alceste aus der Unterwelt zurückholt und damit seinem Freund Admet das Leben wieder lebenswert macht.

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