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Weibliche Staats- und Regierungschefs weltweit

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Berlin - Mit der Chilenin Michelle Bachelet und der Liberianerin Ellen Johnson Sirleaf steigen zwei weitere Frauen an die Spitze ihres Staates auf - in Liberia ist es sogar die erste frei gewählte Präsidentin auf dem afrikanischen Kontinent überhaupt. Die Nachrichtenagentur AFP gibt einen Überblick über Staaten mit weiblichen Staats- oder Regierungschefs:

Deutschland: Bei der Wahl am 18. September 2005 setzte sich die Union unter Führung von Spitzenkandidatin Angela Merkel knapp gegen die Sozialdemokraten durch. Nach heftigem Gerangel erklärten sich die beiden großen Volksparteien schließlich zu einer großen Koalition unter Merkel bereit. Die Ostdeutsche ist die erste Bundeskanzlerin Deutschlands.

Chile: Die Sozialistin Bachelet wird die erste Staats- und Regierungschefin in der Geschichte des südamerikanischen Landes. Die frühere Verteidigungsministerin siegte bei der Stichwahl am Sonntag gegen ihren rechtsgerichteten Gegenkandidaten. Die Kinderärztin verkörpert als Tochter eines Parteigängers des von Pinochet gestürzten Salvador Allende, allein erziehende Mutter von drei Kindern und nicht-religiöse Frau gleich mehrere "Todsünden" im konservativ-katholischen Chile.

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Liberia: Knapp zwei Monate nach ihrer Wahl im vergangenen November trat die neue Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf am Montag ihr Amt an. Die einstige Weltbank-Managerin kann auf große internationale Erfahrung zurückgreifen: Sie war im Laufe ihrer Karriere auch bei den Vereinten Nationen, der Citibank und der Stiftung von US-Milliardär George Soros tätig.

Finnland: Im Jahr 2000 wählten die Finnen Tarja Halonen das erste Mal zur ihrer Staatschefin. Bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag verfehlte die favorisierte Amtsinhaberin die absolute Mehrheit und muss nun in die Stichwahl gehen. Halonen gilt als unkonventionell: Ihre Tochter zog sie allein auf, mit ihrem heutigen Ehemann lebte sie lange Zeit ohne Trauschein zusammen.

Irland: Mary McAleese löste im November 1997 Mary Robinson als Präsidentin ab. Es war das erste Mal in der Geschichte, dass eine Frau einer Frau als gewählte Präsidentin nachfolgte. Die gelernte Anwältin und Journalistin ist 53 Jahre alt.

Lettland: Präsidentin Vaira Vike-Freiberga ist seit Juli 1999 im Amt. 2003 wurde die 67-Jährige wiedergewählt.

Neuseeland: Helen Clark fungiert seit Dezember 1999 als Regierungschefin. Die 55-Jährige hatte vor ihrer Wahl bereits mehrere Ministerämter inne.

Mosambik: In dem südafrikanischen Land ist seit 2004 Luisa Dias Diogo Regierungschefin. Zu Ministerwürden war Diogo bereits 2000 unter dem damaligen Präsidenten Joaquim Chissano gekommen, der den Kampf für die Gleichberechtigung der Frau auf seine politische Agenda gesetzt hatte.

Philippinen: Gloria Arroyo ist seit Januar 2001 als Staats- und Regierungschefin im Amt. Zuvor war die Tochter des früheren Präsidenten Diosdado Macapagal seit Mai 1998 Vizepräsidentin. 2003 überstand Arroyo einen Putschversuch junger Militärs. 2004 wurde die heute 58-Jährige wiedergewählt.

Bangladesch: Das Land an der Grenze zu Indien wird seit Oktober 2001 von Khaleda Zia regiert. Die 59-Jährige war bereits von 1991 bis 1996 Regierungschefin. (afp)

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