„Klare Kampfansage“Verdi droht in Tarifrunde für öffentliche Banken mit Warnstreiks

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(Symbolfoto)

Frankfurt/Berlin – In der Tarifrunde für Landes- und Förderbanken droht Verdi mit Warnstreiks. Die Arbeitgeberseite habe in der zweiten Runde „harte Einschnitte bei den Einkommen der Bankbeschäftigten gefordert“, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck sprach von einer „klaren Kampfansage an die Beschäftigten“: „Es ist damit zu rechnen, dass wir nun sehr zeitnah zu ersten Warnstreiks aufrufen werden.“

Auf dem Tisch liegt - auch nach Angaben des Deutschen Bankangestellten-Verbandes (DBV) - ein Vorschlag der Arbeitgeber, die Gehaltsaufstiege per Berufserfahrung abzuschaffen. Verdi rechnete vor, dies würde „ausgehend von der bisherigen Systematik Einkommensverluste von bis zu 900 Euro monatlich bedeuten“. Auch der DBV stellte klar: „Einen Wegfall der Berufsjahresstaffel, wie von der Arbeitgeberseite in den Raum gestellt, werden wir nicht zulassen.“

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Gunar Feth, Verhandlungsführer der öffentlichen Banken, betonte nach der zweiten Verhandlungsrunde, die am Mittwoch und Donnerstag in Berlin stattfand, die Verdi-Berechnung entbehre jeglicher Grundlage: „Wir haben ganz bewusst nicht über Zahlen neuer Gehaltsstrukturen geredet, weil wir sie zusammen erarbeiten wollen.“ Erklärtes Ziel aller Beteiligten sei, das seit gut zwei Jahrzehnten überholte Tarifwerk zu modernisieren.

Neben mehr Geld geht es den Gewerkschaften in den Verhandlungen für die 60.000 Beschäftigten von Landes- und Förderbanken sowie mehreren Sparkassen um flexiblere Arbeitsbedingungen. Verdi und DBV fordern nach positiven Erfahrungen mit mobilem Arbeiten während der Pandemie verbindliche tarifliche Regelungen. Die Verhandlungen sollen am 19. Oktober fortgesetzt werden.

Für 140.000 Beschäftigte der privaten Banken in Deutschland wird getrennt verhandelt, hier setzen sich die Tarifpartner an diesem Freitag in dritter Runde an den Verhandlungstisch. (dpa)

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