„Mit Abstand stärkster Anstieg“Wieso Mietpreise in Köln stärker steigen als anderswo

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Wohnungen Köln-Weiden

Häuser in Köln-Weiden

Köln – Während der Mietwohnungsmarkt in vielen deutschen Großstädten langsam an Dynamik verliert, bleibt der Preisanstieg in Köln weiter ungebrochen. Wie aus einer Auswertung des Portals Immowelt hervorgeht, stiegen die Preise 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 70 Cent beziehungsweise sechs Prozent auf 11,70 Euro pro Quadratmeter.

„Das ist der mit Abstand stärkste Anstieg unter den sieben größten deutschen Städten“, sagt Jan-Carl Mehles, Leiter Research & Public Relations bei Immowelt. In den übrigen hochpreisigen Städten flachte die Preiskurve vergangenes Jahr zumeist deutlich ab. In München, der mit Abstand teuersten Stadt Deutschlands, stiegen die Preise nur noch minimal um 10 Cent auf 18 Euro pro Quadratmeter. Auch in Frankfurt betrug das Plus lediglich 10 Cent auf nun 13,60 Euro.

In Düsseldorf stagnierten die Preise bei 10,70 Euro pro Quadratmeter. Stuttgart verzeichnete ein Plus von zwei, Hamburg von drei, Berlin von vier Prozent. In der Hauptstadt führen die Immowelt Experten den Anstieg auf Nachholeffekte infolge des Mietendeckel-Aus zurück.

Köln holt Hamburg ein 

Der vergleichsweise starke Anstieg in Köln hat andere Gründe: „Das liegt unter anderem daran, dass Mietwohnungen in Köln gemessen an Größe und Bedeutung der Stadt bislang noch relativ günstig waren. Inzwischen sind die Preise allerdings nachgezogen und nähern sich dem Niveau anderer Metropolen und Großstädten“, so Mehles.

Mit dem neuen Quadratmeterpreis von 11,70 Euro habe die Stadt nun sogar Hamburg eingeholt. „Der Abstand zu Frankfurt, Stuttgart und insbesondere München ist aber nach wie vor groß, da dort in den vergangenen zehn Jahren die Mieten sehr stark gestiegen sind.“ Inzwischen scheine allerdings „die Grenze des Bezahlbaren erreicht“. Deshalb veränderten die Mieten sich dort aktuell kaum noch. Abgezeichnet hatte sich diese Entwicklung bereits im Verlauf des vergangenen Jahres. Dabei entkoppelte sich der Mietmarkt zunehmend von den vielerorts weiterhin stark steigenden Kaufpreisen.

Starker Preisanstieg in Leverkusen

Dennoch gab es auch auf dem Mietmarkt Regionen mit einem deutlichen Plus: Den größten Anstieg verzeichneten kleinere Großstädte in Nordrhein-Westfalen. In Leverkusen stiegen die Preise deutlich um acht Prozent auf 8,60 Euro. Damit liegt die Kommune aber noch immer im Mittelfeld aller untersuchten Städte.

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In Münster, wo der Preisanstieg ebenfalls bei acht Prozent lag, machte sich dagegen bemerkbar, dass 2021 Studierende in die Stadt zurückkehrten: Als sie zu Beginn der Pandemie ausblieben, waren die Preise in Münster nämlich noch gesunken. 2021 habe sich der Markt dagegen wieder erholt und mit zehn Euro einen neuen Höchstwert erreicht. Im Köln-nahen Bergisch Gladbach stiegen die Preise derweil um vier Prozent auf 9,70 Euro. In Bonn lag das Plus bei fünf Prozent auf 10,20 Euro.

Immowelt betrachtet bei seinen Auswertungen den Median der auf der eigenen Plattform inserierten Angebote, die vermehrt nachgefragt würden. Untersucht wurden dabei alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern.

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