Abo

„Vielfältige Krisenzeichen“Kölner Wirtschaft blickt mit Sorgen ins neue Jahr

Lesezeit 2 Minuten
Frank Strauß; Henriette Reker und Matthias Buck

Frank Strauß, Vorstandsmitglied Deutsche Bank (l.), die Kölner OB Henriette Reker und Matthias Buck (DB Region West)

Köln – Die Saison der Neujahrsempfänge der regionalen Wirtschaft ist in vollem Gange. Nachdem in der vergangenen Woche die Industrie- und Handelskammer Köln mit dem Gastredner Édouard Philippe (Premierminister von Frankreich) den Auftakt machte, folgten danach Verbände und Unternehmen.

Am Samstag lud der Steuerberater-Verband Köln zum traditionellen Neujahrsempfang ins Hotel Excelsior. Harald Elster, Präsident des lokalen Verbandes und des Deutschen Steuerberaterverbandes begrüßte gut 200 Mitglieder und Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Medien. Repräsentanten der großen Parteien, der berufsständischen Institutionen und Kammern, der Finanzverwaltung und der Gerichte waren der Einladung gefolgt.

Elster äußerte sich in seiner Neujahrsansprache besorgt über die „vielfältigen Krisenzeichen unserer Zeit“ und die innen- und außenpolitisch instabile Situation. Das deutsche Parteiengefüge werde immer unübersichtlicher, der Brexit und der von Donald Trump inszenierte Handelskrieg gefährdeten den internationalen Warenaustausch wie auch unsere Reisegewohnheiten, so Elster.

Alles zum Thema Henriette Reker

Pessimistisch äußerte sich der Präsident über den Beschluss der Europäischen Union, einen automatischen Informationsaustausch über grenzüberschreitende Steuergestaltungen einzuführen. Diese Richtlinie muss bis Ende dieses Jahres in nationales Recht umgesetzt werden. Aus Sicht der Steuerberater müsse die Sicherstellung des Steuergeheimnisses gewährleistet sein. Ehrengast des Steuerberaterverbandes war Tom Buhrow, Intendant des WDR.

Am Montag lud die Deutsche Bank zum Empfang. Vor 250 Gästen im Dominium startete der erste Teil mit Ausführungen von Matthias Buck, dem Chef der Deutsche Bank Region West, Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Ulrich Stephan, Chefanlagestratege des Instituts.

Schulministerin Yvonne Gebauer kam zum Neujahrsempfang

Im zweiten Teil diskutierten Deutsche-Bank-Vorstand Frank Strauß und Ulrich Stephan mit den Kölner Kunden Paul Bauwens-Adenauer und Tim Schumacher. Selbstkritisch äußerte sich Strauß zum eigenen Haus: „Natürlich gefällt uns der Aktienkurs nicht. Aber wir dürfen nicht vergessen, was wir mit der Deutschen Bank schon erreicht haben. Denn nach den Aufräumarbeiten der vergangenen Jahre hat unsere Bank nun ein stabiles Fundament, auf das wir aufbauen können, um wieder zu wachsen“. Der Kurs der Deutsche-Bank-Aktie hatte sich binnen Jahresfrist fast halbiert.

Am Dienstag setzte der Kölner Wirtschaftsclub die Serie der Neujahrsempfänge der Unternehmer fort, der ins Marriott Hotel geladen hatte. Als Festrednerin kam NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer. Eines ihrer Themen war die Einführung des neuen Schulfaches Wirtschaft. „Beginnend mit den Gymnasien wollen wir an allen Schulformen der Sekundarstufe I bis zum Schuljahr 2020/21 die ökonomische Bildung stärken. Die Einführung des neuen Kernlehrplans für Wirtschaft-Politik erfolgt an den Gymnasien zum Schuljahr 2019/20“, so Gebauer. 

KStA abonnieren